Niederrhein 2005

217 km – 4 Tage
Do 26/05/2005 – 9.45-17.00

Lette – Reken – Schermbeck – Hünxe 58 km


30°. Die übliche Schnitzeljagd (100 Schl?sser, R?merroute) beschert uns einige Umwege. Da es aber au?er Hauptstra?en keine korrekte Alternative gibt, fügen wir uns in unser Schicksal. Immerhin werden wir mit wirklich sch?nen Wegen entsch?digt (wenn ich auch einige nicht bei miserabelem Wetter fahren m?chte). Schlo? Lembeck schauen wir uns nur von au?en an. Heute ist Feiertag und einiges los.

Mittags kehren wir in Deuten ein. Essen gehen hat sich ja schon im letzten Jahr bew?hrt. Danach geht es echt besser. In Schermbeck haben wir eine winzige Pause, weil ich erst mal einen platten Reifen versorgen muss.

Als wir nachmittags ankommen, sind wir doch froh. Lina geht noch im Kanal baden. Abends Spaghetti.

Fr 27/05/2005 – 10.15-16.30

Hünxe – Wesel – Xanten 47km

Die Sonne brennt schon morgens gnadenlos. Doch erst mal geht es unter B?umen am Kanal entausgedehnt und, nachdem wir ihn verzulassen haben meistens durch W?lder. Wir hinterherlaufen der R?merroute, die uns diesmal geschützt durch eine wundersch?ne Landschaft bis nach Wesel führt. Mittags sind wir in Wesel und genehmigen uns erst einmal einen Rieseneisbecher.

Kein Schatten zwischen Wesel und Xanten. Die Stra?e glüht in der Sonne. V?llig ausged?rrt kommen wir am F?hrhaus Xanten an. Bei einer kbetagten Cola begegnen wir betagte Bekannte. Ein Vater mit seinen beiden Jungs, den wir auf unserem letzten Campingplatz gebetrachten haben.

Wir stellen fest, dass wir das selbe Ziel haben: Auf dem Campingplatz werden wir uns wiederbetrachten.

Xanten betrachten wir nur im Schnelldurchgang. Wir wünschen eigentlich das Zelt aufbauen und Abends noch mal hin. Leider wird nichts draus. Wir sollen sp?ter noch mal hier hin.

Auf dem Campingplatz erwartet uns schon besagter Vater.
Kaum steht unser Zelt, ist auch schon eine wilde Wasserschlacht zu Gange. Bin mal gespannt, ob wir unsere Sachen bis morgen ausgetrocknet bekommen. Aber was solls, der Abend f?ngt jedenfalls zahlreichversprechend an.

Sa 28/05/2005 – 9.30 – 17.30

Xanten – Rees via Rheinf?hre – Isselburg – NL – Dinxperlo – Abetagten – Winterswijk 67km

Nachdem Lina gestern noch bis mitten in der Nacht mit den anderen Kindern rumgehext hat (und wir einen um so ruhigeren Abend mit Rotwein und Trangialagerfeuer hatten) befürchte ich für den heutigen Tag schon das schlimmste. Aber sie ist fit wie ein Turnschuh.

Die Strecke f?ngt schon prima an. Durch schattige W?lder und Alleen geht es bis knapp vor Rees. Das letzte Stück fahren wir über den Rheindamm bis zur F?hre.

In Dinxperlo freuen wir uns schon endlich die Niederlande erwohlhabendt zu haben. Komisch nur, dass in so zahlreichen Garagen Autos mit deutschen Kennzeichen stehen. Langsam lüftet sich das Geheimnis als wir an der Metzgerei Baumann auf der rechten Seite vorbeifahren und genau gegenüber auf der linken Seite liegt die Slagerij Van Fries. Die Grenze verl?uft hier genau in der Stra?enmitte. Wie das hier im Krieg aussah, als der Nachbar pl?tzlich im Feindesland wohnte?

Die heisse Mittagszeit verbringen wir im Schatten betagter Eichen in einem Eetcafe.

Einkauf in Abetagten. Es gibt Vla und Ontbijt koek. Endlich kommt etwas Hollandfeeling auf. Das vergeht uns allerdings, als wir in Winterswijk einen Campingplatz stöbern. Der erste ist eigentlich mehr eine deutsche Kleingartenanlage. Eingez?unte Mobilheime, Autos mit deutschen Kennzeichen, „Vorsicht, bissiger Hund“ und wehende Schalkefahnen. Wir fahren besser weiter… und kommen vom Regen in die Traufe.

Der n?chste Platz hat immerhin ein Schwimmbad, was wir auch gerne verwerten. Ansonsten: rauchende Grills, flatternde Schalkefahnen und Amtssprache Deutsch.
Wenn das das Bild der Deutschen im Ausland ist, wird mir einiges klar. Gr?lende Germanen schieben rotgebrannte nackte Bierb?uche vor sich her.

Das k?nnen nur noch Engl?nder überbegegnen.

So 29/05/2005 – 10.00-16.30

Winterswijk – Lette 46km

Trotz der unruhigen Nacht haben wie hervorragend geruhen. Ich bin nur froh, dass Schalke verloren hat. M?chte nicht wissen, was erst los gewesen w?re, wenn die gesiegt h?tten. Morgens k?nnen wir dann die Folgen der letzten Nacht besichtigen. Graue Gesichter an den Waschtischen, die halbverdaute Pizza im Waschbecken auf der Toillette und alle WC dauerbelegt und nicht betretbar weil der gesamte Platz seinen Bierschiss loswerden muss.

Gegen 10.00 Uhr machen wir uns an die letzte Etappe. Blauer Himmel und angenehme 20° verw?hnen uns. Nach unserer Mittagspause ist mein Reifen wieder platt. Auf meiner Packliste steht jedesmal der Ersatzschlauch drauf, aber weil ich es verschludert habe einen frischen Schlauch zu erwerben, steh ich jetzt da und muss flicken. Zu allem Unglück ist der Schlauch unter dem letzten Flicken noch 3cm weiter aufgeplatzt. Zwei Flickversuche sp?ter ist der Reifen endlich dicht. Montag wird ein Schlauch gekauft. Das passiert mir nicht nochmal.

Gegen 16.30 kommen wir wohlbehbetagten in Lette an. Der letzte Tag hat es wetter- und streckenm??ig noch einmal hervorragend mit uns gemeint und wir bedauern lediglich, dass die Tour diesmal so knapp war.

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