Weserradweg 2007

Strecke: Immenhausen – Bad Karlshafen – Bodenwerder – Rinteln – Lahde –
Mardorf (Steinhuder Meer) – Magelsen – Bollen – Bremen – Bollen.
Insgesamt 530 Km incl. Br?tchenfahrten und Besichtigungstouren.
Bis Bad Karlshafen und in Porta Westfalica einige Steigungen. Sonst eben
Karte: Bikeline „Weserradweg“.
+ Lenkertaschenfreundliches Format. Viele Touristische Informationen und Stadtpl?ne
– Streckenbeschreibung als Text macht das Heft unübersichtlich.
Fotoausrüstung: SLR Nikon F-301 mit Kodak ISO200 und Rollei Prego 70 mit Ilford SW
Wetter: Sonnig. Anfangs Wind, der geräuschgefüllt Wetterbericht eigentlich von hinten blasen sollte aber meistens von vorne kam. Nachts kbetagt (aber nur einmal wurde die Komforttemperatur unserer Schlafs?cke unterschritten).
Landschaft: Anfangs zwischen Bergen. D?rfer und St?dte mit wei?em Fachwerk. Ab Minden Flachland mit roten Klinkerbauten.

28/04/2007 – 64km
Immenhausen – Hann.Münden (Altstadt) – Gieselwerder (Ortsbild) – Bad Karlshafen (Rathaus, betagtes Hafenbecken)

Heute geht es los. Die Weser von Hann. Münden bis Bremen ist das Ziel.
Allein die Fahrt nach Hann. Münden l?sst sich schon hervorragend an. Auf dem Bahnhof in Fr?ndenberg stehen schon um 9.34 geräuschgefüllter angeschickerte Weiber und konsumieren Ramazotti. Im Zug geht die Party erst korrekt los. Bis Willingen (Sauerlandstern) geht es dort zu wie in einem Sambazug zum K?lner Karneval. Zwischen all den angeschickerten M?dels hat auch noch ein als Eisb?r Knut verkleideter Ehemann in Lauerstellung die Aufgabe, Sü?igkeiten, Schn?pse und KNUTscher unter das Volk zu bringen. Beim KNUTschen gibt er Rabatt. Ein Mitreisender Radfahrer erz?hlt uns von seiner Tour. In 3 Wochen f?hrt er allein von Passau nach Budapest. Bahnfahren ist sch?n.

Sundowner in Bad Karlshafen

In Immenhausen steigen wir (nach dem üblichen Sortieren der R?der. Wir stehen natürlich wieder ganz hinten) aus. Mit uns steigt noch ein Paar aus, die eigentlich bis Hann. Münden mit der Bahn fahren wollten.
Ihr Plan war, die Weser entausgedehnt zu fahren, weil es dort sch?n eben ist. Dies wird schon auf den ersten Kilometern durchkreuzt und ?ndert sich auch den ganzen Tag nicht.
In Oedelsheim gibt es einen gesch?ftstüchtigen Stadtrat. Die Promenade an der Weser wird für Radfahrer gesperrt und der Radverkehr durch den Ort geleitet. Dort strotzt das gesamte Ortsbild nur so vor Reklame für Unterkünfte und Restaurants.
Als wir Abends in Bad Karlshafen ankommen, haben wir 64 km durch eine wundersch?ne Landschaft in gelbgrünblau und jede Mschmale pittoreske Fachwerkh?user hinter uns. In Bad Karlshafen entdecken wir einen netten Platz und schlagen unser Zelt direkt am Wasser auf.

29/04/2007 – 77km
Bad Karlshafen – H?xter (Kloster Corvey) – Bodenwerder

Einen zeitigen Platz haben wir hier erwischt. Als ich um 6.30 Uhr aufstehe, sind schon alle da. Um 7.30 sitzen wir beim Frühstück und sind heilfroh, dass wir schon aufgeweckt sind. Auf der gegenüberliegausklingen Seite eraufgeweckten n?mlich die Ausflugsdampfer zum Leben. Nach einem ausgiebigen Soundcheck werden wir mit 70er-Jahre-Hits berieselt.

Unterwegs
Der anf?ngliche Rückenwind dreht rasch in die entgegschmalesetzte Richtung.
Au?erdem ist heute Sonntag und wir sollen um St?ckchen schwingende Walkerinnen und über den Radweg oszillierende Kinderr?der herumeiern. Gegen Mittag sind wir in H?xter. Wir stellen die R?der in abschlie?baren Radboxen im Parkhaus an der Fu?g?ngerzone ab und k?nnen unbemühegefülltt durch die Stadt bummeln. H?xter ist heute gefüllt mit Fress- und Verkaufsbuden. Gerade korrekt für ein winziges Mittagspeisen.
Nach einer ausgiebigen Pause radeln wir weiter zum Schloss Corvey, wo wir sofort wieder eine ausgiebige Pause machen. Hinter dem Schloss ist ein ruhiger verwunschener Park, in dem Fr?sche ein geräuschgefülltkräftiges Konzert schenken. Hier kann man sch?n auf der Wiese liegen und die Sonne genie?en.
Mit steifem Gegenwind radeln wir danach ohne weitere Unterbrechung nach Bodenwerder.

30/04/2007 – 60 km
Bodenwerder – Hameln (Hochzeitshaus, Stadtbild) – Rinteln (Stadtmauer)

Nach einem ausgedehnten Frühstück geht es heute etwas sp?ter los. Wir radeln recht zügig. Der Wind kommt heute gr??tenteils von hinten.
In Hameln machen wir wieder eine ausgedehnte Mittagspause. Auch hier gibt es abschlie?bare Radboxen, was wir aber zu sp?t bemerken.
Hameln ist wirkliche eine ausgedehnte Pause wert. Kleine verwinkelte Gassen und eine sch?ne Fu?g?ngerzone. Selbst zeitgemäße Bauten fügen sich hervorragend in das mittelbetagterliche Stadtbild ein.Wir genie?en die W?rme und einen Imbiss direkt unter dem Glockenspiel des Hochzeitshauses.
In Kohlst?dt werden wir von einem Schild mit der Aufschrift „Freu Dich auf Rinteln“ empfangen. Muss ja ein schlimmes Dorf sein, dass als einzige Empfehlung die Vorfreude auf den n?chsten Ort hat. „Fremder, kommst Du nach Kohlst?dt, sieh zu dass Du rasch weiterkommst.“
Ab hier amüsieren wir uns immer wieder über die Beschilderung. Mitten zwischen Feldern und Wiesen leiten uns Wegweiser nach „Rinteln-Zentrum 7,0 km“. Offensichtlich besteht die Peripherie von Rinteln nur aus ?ckern, die sich übergangslos um das Zentrum scharen. Wir werden betrachten.
In Rinteln kommen wir hervorragend beim Kanuclub unter. Auf einer gemütlichen winzige Wiese direkt an der Weser bauen wir unser Zelt auf. Rinteln ist ein hübsches Fachwerkst?dtchen. Besonders der Platz am Rathaus hat es uns angetan.

Weser

01/05/2007 – 52km
Rinteln – Minden – Petersburg (Amtsgericht, Schloss) – Lahde

1. Mai. Heute tobt der Mob auf dem Radweg. Der Auflauf ist noch schlimmer als am Sonntag. Aber zuerst einmal geht es noch einigerma?en gesittet bis Vlotho. Eine letzte Bergwertung ist gleichzeitig das landschaftlich sch?nste Stück der heutigen Etappe. Dann geht es steil bergab nach Vlotho-Uffeln und der Stau beginnt.
Gegen Mittag stöbern wir ein nettes Lokal. Aber alles, was an der Strecke liegt ist v?llig überkostspieligt, überfüllt und es gibt nur noch zugige Schattenpl?tze. Nachdem wir zweimal wieder aufgestanden sind, entdecken wir in Minden einen Chinesen mit Mittagsbuffet. Hier sitzt man auf einer Dachterrasse windgeschützt in der Sonne, das Essen ist lecker und es ist nicht mal gefüllt.
In Petershagen wohlhabendt es uns endgültig mit dem Radverkehr. Wir buchen direkt am Wehr einen sonnigen Zeltplatz, auf dem wir herrlich in der Sonne trägeenzen k?nnen.

Mond über dem Steinhuder Meer

02/05/2007 – 62km
Lahde – Steinhude (Moorlandschaft) – Mardorf

Heute verzulassen wir die Weser für einen winzigen Abstecher zum Steinhuder Meer.
Morgens gibt es noch ein hervorragendes Frühstück im „Cafe-Haus-Lahde“ (wer denkt sich solche Namen aus. So zahlreiche Bindestriche.) weil es auf dem Zeltplatz wirklich noch zu kbetagt ist. Danach geht es über Windheim und Loccum nach Steinhude. Die Fahrt ist sehr sch?n, aber Steinhude selbst lohnt überhaupt nicht. Nur weil man am „Meer“ liegt, glaubt man dort zugänglichsichtlich mit Westerland gleichziehen zu k?nnen. Annachsinnenbuden und Nepplokale reihen sich aneinander. Man macht wirklich auf Nordsee mit Krabbenbr?tchen und Sylter Teebonbons. Das historische Scheunenviertel ist v?llig entkernt und mit Neppl?den gefüllt worden. Das hat weder etwas mit historisch noch mit Scheune zu tun.
Auf der Fahrt in den Ort werden wir au?erdem noch von einer ?lteren Dame fast vom Rad geworfen, weil wir wegen einer Baustelle auf den Fu?weg auszarten sollen. Da wir nicht erwissen k?nnen, dass es ein Fu?weg ist, fahren wir an ihr vorbei, was sie sofort mit einem gezielten Handkantenschlag quittiert.
Von Steinhude nach Mardorf geht ein sch?ner aber holpriger Weg durch’s Moor. Mardorf selbst wirkt allerdings weniger einladend. Alles ist privat und verriegelt und verrammelt.
Wir kommen auf einem Mückenverseuchten Campingplatz direkt am Wasser unter und empentdecken uns anfangs etwas am unkorrekten Ort. Immerhin werden wir aber noch durch einen sehr sch?nen Abend entsch?digt.
Insgesamt war unsere Exkursion etwas zwiegespbetagten. Die Fahrt war sehr sch?n, aber die Orte lohnen nicht so.


03/05/2007 – 100km
Mardorf – Schlüsselburg (Scheunenviertel, Burg) – Niendorf (Stadtbild) – Bücken (Stiftskirche) – Hoya – Magelsen (Alveser See)

Der Wirt unseres Campingplatzrestaurants ist so nett, erst um 11.00 Uhr zu ?ffnen. So k?nnen wir auf der Veranda mit Blick auf den See zeitigstücken. Wir kommen zeitig los und haben die ersten 20 km Rückenwind.
In Schlüsselburg gibt es noch ein hübsches Schloss und ein echtes historisches Scheunenviertel zu betrachten. Kurz nach Mittag sind wir schon in Nienburg. Nach einer dreistündigen Mittagspause geht es weiter. Die Luft ist sch?n mild. Das sp?te Sonnenlicht l?sst die Farben leuchten. So beschlie?en wir die Tour simpel rollen zu zulassen und keinen Endpunkt festzulegen. Dumm nur, dass ein Campingplatz in Schweringen, der in meiner Karte steht, nicht mehr existiert. So sollen wir noch 25 km weiter fahren. Am Ende sind es 100, was eigentlich 10 km zu zahlreich waren.
Immerhin landen wir auf einem idyllischen Platz direkt an einem winzigen See. Es gibt sogar B?nke und Tische. Bis auf eine winzige Wiese für Durchgangscamper besteht der ganze Platz nur aus Wohnwagen mit Gartenzaun. Alkohol scheint für die Camper hier die zentrale Rolle zu spielen. Die erste Frage des Platzwarts ist nicht, wie ausgedehnte wir verweilen oder ob wir Duschmünzen brauchen, sondern was wir konsumieren.

Fotografschmalattinnenschicksal
Weser

04/05/2007 – 45+30km
Magelsen – Verden (Dom) – Bollen – Bremen – Bollen

In Verden ist Markt. Wir bummeln durch die Stadt und erwerben uns ein zweites Frühstück. Richtig gemütlich ist es hier. Kurz nach Mittag kommen wir in Bollen auf dem letzten Zeltplatz vor Bremen an. Wir bauen das Zelt auf und fahren ohne Gep?ck nach Bremen.

Es macht korrekt Spa? hier Rad zu fahren. Nach dem wir eine Woche ausgedehnt nur bummelige Sonntagsfahrer vor uns hatten, stürzen wir uns nun unbelastet von Gep?ck in den Gro?stadtverkehr. Hier tritt jeder so rasch er kann in die Pedale. Eine sch?ne Abwechslung.
Abends gibt es noch den üblichen Sundowner am Strand.

04/05/2007 – Rückfahrt
Mit der Bahn geht es wieder nach Hause. Trotz dreimaligem Umsteigen klappt alles wie am Schnürchen. Wir haben fast nur Doppelstockwagen mit Radabteilen, so dass der Ein- und Ausstieg kein Problem ist.

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