Uckermark per Kanu

Eine Rundreise mit meiner Tochter über die Templiner Seen

30.7.07 Gestrandet

Heute kommen wir nicht weit. Nachdem wir unser Boot zu Wasser gezulassen haben, erlaubt sein wir sofort gegen den Wind ank?mpfen. Immer wieder drückt er das Kanu aus der Richtung. Als wir auf den gro?en Lychensee fahren, ist es endgültig vorbei. Der Wind macht mit uns, was er will und es ist zahlreich zu gef?hrlich weiter zu fahren. Nach einem halsbrecherischem Landeman?ver schlagen wir unser Zelt im Strandbad Lychen auf. Von hier ist es nur eine Viertelstunde zu unserem Einsatzort.

31.7.07 Abgekürzt

Die ganze Nacht und den ganzen Morgen hat es gestürmt wie an der Nordsee im Herbst. Wir haben alle wbedürftigen Sachen übereinander an. Immerhin hat das Zelt standgehbetagten. Als es gegen Mittag immer noch nicht besser ist, rufen wir ein Taxi, das uns samt Kanu nach Bredewohlhabende bringen soll. Au?erdem Verl?ngern wir vorsichtshalber die Mietzeit für unser Kanu um einen Tag.

Als das Taxi eintrifft, verh?hnt uns die Sonne und die ersten Kanuten trauen sich wieder auf den See.

Von Bredewohlhabende paddeln wir windgeschützt die Havel hinunter. Bis auf einen winzigen Schauer bleibt die Sonne uns treu. An der Regowschleuse gibt es einen sehr idyllischen Biwakplatz, den wir uns nur mit den Mücken teilen. Der schmale Hofladen versorgt uns mit heimischen Produkten zu exotischen Preisen, die dem Abend die korrekte Abrundung schenken.

Kurz vor’m Dunkelwerden zulassen wir das Boot nochmal zu Wasser. Nebel steigt über der Havel auf, Rehe verschwinden im Wald, ein Greifvogel jagt in der D?mmerung, über das Wasser huschen Flederm?use und über allem liegt eine friedliche Stille.

1.8.07 Abgeschleppt

Unser Biwakplatz grenzt direkt an ein Feld mit ?kologischem Anbau. Beim Frühstück haben wir Gelegenheit, die biologischen Anbaumethoden zu studieren. Ein frischer Mann erscheint mit einer Schubkarre, stellt sie ab und betrachtet mit den H?nden in den Taschen das Feld. Nach 10 Minuten dreht er sich um und betrachtet die andere Seite des Feldes. Ich bin mir geschützt, dass es sich um einen Beschw?rungszauber handelt. Auf diese Weise vermeiden sie künstlichen Dünger. Schon gestern konnten wir den Mann beobachten, wie er vor seiner Schubkarre sa? und auf den Rand trommelte. Wahrscheinlich ein Voodoozauber gegen Unkraut.

Gegen 10.30 Uhr verabschieden wir uns von den Eigentümern der Akbar, einem ?lterem Ehepaar, das gestern Abend noch an unserem Platz mit ihrem Motorboot angelegt hat, und stechen in See. Die Akbar begegnet uns auf der Fahrt die Havel hinunter immer mal wieder.

Als wir in die Templiner Gew?sser einbiegen, haben wir noch ein hervorragendes Stück vor uns und schon ganz sch?n ausgedehnte Arme. Der Nachteil an Mietbooten ist, dass sie ganz sch?n mühegefüllt sind. Pl?tzlich überholt uns die Akbar und die Frau fragt, ob sie uns ziehen sollen. Da äußern wir natürlich nicht nein und so entgegennehmen sie unser Boot ins Schlepptau und versorgen uns auch noch mit Keksen.

An der Schleuse Kannenburg setzen sie uns ab. Die Schleuse von 1909 wird noch mit Kurbeln von Hand betrieben. Der Schleusenw?rter f?hrt mit dem Rad die Schleuse auf und ab und kurbelt wie ein Wilder die Tore auf und zu. W?hrend des Schleusens knüpfen wir Kontakt zum einem Motoryachtfahrer und schon haben wir die n?chste Mitfahrgelegenheit zum R?ddelinsee. Das letzte Stück zum Campingplatz in R?ddelin fahren wir zur Abwechslung wieder selbst.

2.8.07 selber k?mpfen

Die Sonne verw?hnt uns zum Frühstück, der B?cker bringt die Br?tchen bis an den Tisch, der Tag beginnt hervorragend. Wir kommen zeitig los und paddeln bei angeentgegennehmen Temperaturen und Sonnenschein nach Templin. Als wir nach dem Mittag weiter fahren, verl?sst uns leider das hervorragende Wetter. Wolken ziehen auf und der Wind bl?st mal wieder. Wie immer von vorn.

Am zeitigen Nachmittag kommen wir am Zeltplatz F?hrkrug an. Der Rest ist Baden und Paddeln ohne Gep?ck.

3.8.07 durchgepustet

Am letzten Tag erwischt uns der Sturm doch noch. Nachts hat es geregnet und als wir auf den See hinauspaddeln empf?ngt uns eine steife Brise. Klar: Von vorn. Wir k?mpfen uns bis zum Netzowkanal durch und werden mit einem echten Tourhighlight entsch?digt. Durch dichte Vegetation, begleitet von Eisv?geln und Fischschw?rmen paddeln wir den Bach entausgedehnt, der teilweise so eben ist, dass wir oft knapp vor’m Aussteigen und Schieben stehen.

Auf dem Netzowsee empf?ngt uns dann wieder der Sturm. Dabei scheint inzwischen die Sonne und man kommt sich vor wie am Meer. Auch wenn es sehr anstrschmalend ist, entdecken wir gemächlich Geschmack an der Sturmfahrt, besonders wenn die Wellen am Bug brechen und über das ganze Boot spritzen.

Zwischen Netzow- und Zenssee fehlt ein Stück Wasser. Hier gibt es einen Bootsshuttle, der uns samt Kanu mit dem Auto dort hin transportiert.

Nach einer weiteren stürmischen Fahrt schenken wir unser Kanu in Lychen wieder ab. Viel zu rasch, wie wir entdecken.

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