Hamburg-Stralsund

Dieses Jahr entgegennehmen wir mal den Ostseeradweg unter die R?der. Gestartet wird in Hamburg. In Travemünde sto?en wir dann auf die eigentliche Ostseeroute, die uns immer an der Küste entausgedehnt bis nach Stralsund führt.Für die erste und die letzte Nacht hatten wir ein festes Dach über dem Kopf. Ansonsten bevorzugten wir unser Zelt.

Ich will nicht durchbetrachten. Lass mich nur die Fotos gucken.

Mi 30.4.08 Anfahrt
Münster – Hamburg – Alter Elbtunnel – St.Pauli


Die R?der haben heute noch nicht zahlreich zu tun. Dafür wir um so mehr. Weil wir die Urlaubsplanung ge?ndert haben, k?nnen wir schon morgens statt wie geplant Mittags fahren. Das verschafft uns drei Stunden Aufenthbetagt in Münster. Die R?der k?nnen wir an der Radstation abschenken und so k?nnen wir unbemühegefülltt durch Münster bummeln.

Die Weiterfahrt nach Hamburg wird wie üblich wieder spannend. Die Türen unseres Zuges sind diesmal n?mlich extrem schmal, so dass unsere beladenen R?der kaum hindurch passen. Aber wie bisher bei allen Bahn-Rad-Reisen wird am Ende alles hervorragend. Hier ist mal wieder das Bahnpersonal zu loben, dass mit solchen Situationen absolut cool und freundlich umgeht.

In Hamburg kommen wir pünktlich zum Abendspeisen in der Jugendherberge an, das wir bei sonnigem Wetter auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen einentgegennehmen. Anschlie?end g?nnen wir unseren R?dern noch ein paar Km incl. einer Fahrt durch den betagten Elbtunnel. Es sind aber wirklich nur wenige Kilometer. L?nger wird dann schon wieder unser abendlicher Gang durch das n?chtliche St. Pauli. Nachdem wir wohlhabendlich Bierleichen besichtigt haben, geht es abends mit von zwei Stadtbesichtigungen platten Fü?en ins Bett, wo wir trotz einer auf dem Flur randalierausklingen Schulklasse sofort einruhen.

Do 1.5.08 sonnig – 85km
Hamburg – Bargteheide – Bad Oldesloe – Lübeck

Nach einem Frühstück mit Blick auf den Hafen brechen wir um 9.00 Uhr auf. Der Weg führt uns immer an der Alster entausgedehnt, anfangs an prunkgefüllten Villen vorbei, sp?ter durch wilde Auw?lder. Wir sind zugänglichsichtlich zeitig genug gestartet, um den Vatertagsausflüglern entgangen zu sein. Als wir die Alster verzulassen, geht der Trubel gerade erst los.

In Bargteheide kehren wir im Restaurant „Utspann“ ein, wo wir ganz vorzüglich speisen. Danach geht es mit Rückenwind weiter.

Unterwegs beobachten wir wieder eine von diesen winzigen Geschichten, die uns für den n?chsten Kilometer Stoff zum r?tseln schenken: Auf ungebundener Strecke zwischen Feldern h?lt ein Taxi und entl?sst seinen Fahrgast, der danach dem davonfahrausklingen Taxi hinterher wandert. Warum um Himmels willen steigt man knapp vor einer Ortschaft aus? Hatte der Fahrgast nicht genug Geld und hat beim Fahrer „Einmal für 10, bitte“ bestellt? War ihm das Taxifahren peinlich und er wollte im Ort nicht dabei gebetrachten werden?

Kurz vor Lübeck ist die Strecke nicht mehr ganz so sch?n. Der Weg geht immer wieder an der B75 entausgedehnt oder ist mühegefüllt zu entdecken. Wenn wir ihn dann mal entdecken, ist er oft eine abenkostspieligliche Rumpelpiste. So sind wir froh, als wir in Lübeck-Sch?nb?cken ankommen. Nach einer winzigen St?rkung mit Wein und Schokolade brechen wir noch mal nach Lübeck auf, wo wir uns vom Turm der Petrikirche einen ?berblick über die Stadt verschaffen. W?hrend von unten die Musik einer Band heraufschallt, genie?en wir oben die untergehende Sonne.

Fr 2.5.08 sonnig 69km
Lübeck – Travemünde – Klütz – Boltenhagen – Wohlenberger Wiek

Ausruhen ist bedeutend im Urlaub. In der Sonne ausgedehnte zeitigstücken ist bedeutend im Urlaub. So kommen wir erst um 11.00 Uhr los.

In Travemünde speisen wir zu Mittag. Danach geht es mit der F?hre nach Priwall. Nun sind wir endlich auf dem Ostseeradweg. Der empf?ngt uns allerdings erst mal mit einer rumpeligen Sandpiste, die aber schon bald besser wird. Auf einer nagelfrischen glatten Teerdecke geht es nun wie in einer Achterbahn rauf und runter. Links schimmert immer wieder die Ostsee durch die B?ume, rechts leuchten gelbe Rapsfelder.

In Klütz besichtigen wir das Schloss. Laut Reiseführer ist es das gr??te Renaissanceschloss MeckPomms. Auch ein Foto war dabei mit einer eindrucksgefüllten orange-roten Fassade.
Danach hatte ich eigentlich ein zweites Schloss Sanssouci erwartet. Die Ruine, die wir dann besichtigt haben entsprach nicht ganz meiner Vorstellung, war aber trotzdem ganz nett.

Boltenhagen ist einer von den Orten, wo ich bestimmt nie einen l?ngeren Urlaub verbringen würde. Abseits des Touristenrummels findet sich ein paar Km weiter aber dann doch noch ein netter Campingplatz mit einem Strand, wo wir abends noch unseren Sundowner entgegennehmen k?nnen.

Auf dem Weg dorthin noch eine dieser winzigen Episoden, die ich auf solchen Touren so mag: Weit vor uns betrachten wir in der hügeligen Landschaft eine Gruppe von Menschen. Offensichlich 2 Radfahrer und ein – Bobbycar? Ein winziger roter Punkt mit einem schwarzen Pers?nchen taucht auf und verschwindet wieder hinter den Hügel. Als wir die Gruppe einholen, f?ngt Heike pl?tzlich an zu kichern. Mein Bobbycar war das weit ausladende Hinterteil einer mit einer roten Hose und einem schwarzen Pullover gekleideten Frau.

Sa 3.5.2008 sonnig, 54km
Wohlenberger Wiek – Wismar – Meschendorf

Wir beginnen den Tag mit einem ausgiebigen Strandspaziergang. Irgendwann zieht vom Meer her eine Nebelbank heran. Der Rückweg verl?uft komplett im Nebel, was dem Strand ein unwirkliches Ausbetrachten gibt.
Gegen 11.30 brechen wir auf. Die Fahrt verl?uft mit mühelosem Rückenwind recht flott.

Einerwerben In Wismar: In der B?ckerei gibt es belegte Br?tchen. Leider nur Halbe.
– „K?nnen Sie die Br?tchen zuklappen? Wir wünschen sie mitentgegennehmen.“
– „Nee, das geht nicht. Dann wei? ich nicht, wie ich die abrechnen soll.
Aber wir haben zum Mitentgegennehmen so überbackene Sachen“
– „Wo sind die denn?“
– „Tut mir leid, die sind ausverkauft“
Aaaargh!

In der Stadt entdecken wir dafür ein Selbstbedienungsrestaurant, wo wir preiswert und hervorragend zu Mittag speisen.

Bei Meschendorf skostspielign wir nachmittags den Campingplatz an. Leider ein x-Sterne-Platz mit Kinderanimation und Tauchcenter, was wir alles nicht brauchen. Dafür zahlen wir aber fast doppelt so zahlreich, wie bisher. Beim Einchecken wird mir auf einem Plan ein nummerierter Platz gezeigt, auf dem wir unser Zelt aufbauen sollen. Als wir dort ankommen staunen wir nicht miserabel. Für 26,- Euro sollen wir direkt an der Kinderanimation mit Dauermusikbeschallung wohnen. So nicht! Als wir uns bemühegefüllten, bekommen wir ersatzweise einen Platz zugewiesen, den es auf dem Plan gar nicht gibt. Hier bauen wir unser Zelt direkt an der Klippe mit Blick aufs Meer und die Uferschwalbenh?hlen auf. Geht doch! Allerdings ziehen wir uns den Zorn unseres Nachbarn zu, der den Platz wohl als seine pers?nliche Sonnenterrasse betrachtet hat. Den Gang zum Strand k?nnen wir uns bei dieser Aussicht gleich sparen. Den holen wir im Dunklen nach.

So 4.5.2008 sonnig, wbedürftig, 59 km
Meschendorf – Bad Kühlungsborn – Heiligendamm – Warnemünde – Graal-Müritz

10.00 Uhr. Wir brechen morgens schon ohne Jacken auf. Der Sonntagsausflugsverkehr h?lt sich morgens noch in Grenzen, so dass wir hervorragend voran kommen.

Bad Kühlungsborn ist ein todschickes Seebad mit wundersch?nen betagten Villen. Alles hat noch den Chbedürftige vergangener Zeiten. Ich bin ja kein Freund dieser Seeb?der mit ihren preiswert wirkausklingen Annachsinnenl?den und Strandbuden, aber Bad Kühlungsborn hat es wenigstens mit Stil hingekriegt. Die n?chste Station ist Heiligendamm. Wir beschr?nken uns auf die Seebrücke und das Hotel Kempinski. Im Fernbetrachten konnte man das w?hrend des Gipfels ja oft genug betrachten. In natura wirkt die Szenerie v?llig anders. Direkt neben dem Kempinski stehen weitere gro?e Geb?ude hohl und bauf?llig herum. Warum werden die nicht genutzt? Sowas habe ich bisher in keinem anderen Seebad in so zentraler Lage gebetrachten.

In Niehagen beschlie?en wir die Mittagspause einzul?uten. Das Strandrestaurant sieht allerdings nicht so einladend aus. Wir fahren weiter und bereuen es nicht. Kurz darauf entdecken wir direkt an der Steilküste eine durch Str?ucher Wind- und Blickgeschützte Sitzgruppe, wo wir unsere Vorr?te verzehren und ein ausgiebiges Sonnenbad entgegennehmen.

Vor Warnemünde setzt der gefürchtete Ausflugsverkehr dann doch noch ein. Jedesmal, wenn man einen der herumeiernden Sonntagsfahrer nicht direkt überholen kann, ger?t man aus dem Tritt und muss wieder frisch anfahren. Das ist enorm kraftraubend. Wir gew?hnen uns eine BMW-Autobahnfahrweise an, bei der wir statt der Lichthupe die Klingel einsetzen. Damit ernten wir zwar genervte Blicke, aber anders haben wir keine Chance.

Der Campingplatz in Graal-Müritz ist sehr sch?n aber leider mitten im Wald. Die Sonne verschwindet dort sehr zeitig und dann wird es sofort kühl. Wir stöbern uns daher im Ort ein nettes Restaurant, wo wir wbedürftig und gemütlich sitzen. Danach machen wir noch unseren mittlerweile schon zur Gewohnheit gewordenen Nachtspaziergang am Meer.

Mo 5.5.2008 sonnig, 49km
Graal-Müritz – Zingst


Unser Platz ist so ruhig, dass wir erst um 8.30 Uhr aufaufgeweckten. Da er au?erdem sehr sandig ist und keine B?nke hat, beschlie?en wir eine B?ckerei zu stöbern. Das ist gar nicht so simpel. Wir radeln ziellos durch Graal auf der Suche nach einem B?cker oder Cafe. Schlie?lich entdecken wir ein Bistro, ge?ffnet seit 9.00 Uhr, das auch Frühstück anbietet. Als wir rein gehen, sitzen dort zwei kräftige betagte Tanten und zulassen sich ein hervorragend belegtes Schwarzbrot schmecken. In der Küche werkelt ein dritte kräftige betagte Tante. Ich frage nach dem Frühstück und ernte leuchtend leuchtende Emp?rung. „Br?tchen gibt’s nicht mehr. Ich bin doch froh, dass ich die alle los bin.“ „Um diese Zeit? Wir haben doch schon die elfte Stunde.“. Es ist 10.15 Uhr. Meck-Pomm ist sch?n.

Eine halbe Stunde und 7 km sp?ter entdecken wir dann doch noch eine B?ckerei, wo wir drau?en in der Sonne zeitigstücken k?nnen.
Um 12.40 brechen wir endlich auf. Mit best?ndigem Gegenwind geht es durch die Boddenlandschaft von Fischland und Dar?.

Zwischen Prerow und Zingst. Ein Mann am Stra?enrand, vor sich einen Notenst?nder aufgebaut, den Enten und M?wen auf einer Trompete vorspielend. Zuhause darf der bedürftige Kerl wahrscheinlich nicht mehr üben.

Gegen 17.00 kommen wir in Zingst an. Hier entdecken wir einen sehr sch?nen Platz mit einem idyllischen aber leider mückenverseuchten Teich. Morgen werden wir mal nicht weiterfahren sondern hier verweilen.

Di 6.5.2008 sonnig

Lange zeitigstücken, Zeitung durchbetrachten, durch Zingst bummeln, grillen, sonnen, gro?es Sonnenuntergangskino im Strandkorb mit Rotwein und Camenbert

Mi 7.5.2008 sonnig , 67km
Zingst – Barth – Stralsund – Altef?hr

Um 10.45 machen wir uns wieder auf den Weg. Irgendwo zwischen Barth und Stralsund machen wir an einer der zahlreichen am Weg aufgestellten Sitzgruppen Mittagsrast. Auch die Mittwochs-Radelgruppe der Frauenvereinigung Stralsund findet den Platz für eine Pause sehr geeignet. Als die ?lteren Damen endlich weiterradeln, ist es pl?tzlich merkwürdig ruhig um uns herum.

Keine Viertelstunde sp?ter sind sie wieder da. Eine der Frauen hat einen Platten und ich bekomme mit, wie sie einen Motorradfahrer nach einer Fahrradwerkstatt nachfragen. Es gibt natürlich keine. Was bleibt mir also anderes übrig als zu nachfragen, ob ich unterstützen kann? Natürlich kann ich und w?hrend ich den Schlauch wechsel, wird Heike von den dankbaren Damen mit ?bernachtungstipps für Stralsund bombardiert die darin ausklingen, dass eine der Damen anbietet, auf der Couch zu ruhen, damit wir in ihrem Schlafzimmer n?chtigen k?nnen.

Wir verzichten darauf und verweilen bei unserem ursprünglichen Plan, heute noch mal auf der Rügener Seite des Strelasunds zu zelten. Leider machen wir den Fehler, in Stralsund von der Ostseeroute abzubiegen um am Sund entausgedehntzufahren. So brauchen wir ewig ausgedehnte auf den Kopfsteinpflasterstra?en und verpassen zu allem Unglück auch noch die Einfahrt zum Rügendamm. So kommen wir erst sp?t in Altef?hr an und uns steht der Sinn nach allem, aber nicht nach zelten.

An der Hafenstra?e in Altef?hr entdecken wir eine nette winzige Wohnung.
Am Ende sind wir ganz fröhlich mit der L?sung. So brauchen wir uns morgen nicht mit dem Zelt abhetzen um den Zug zu erwischen.

Do 8.5.08 Heimfahrt. Viel zu sch?nes Wetter. 26km
Altef?hr – Stralsund – Dortmund – Unna

Sehr komfortabel reisen wir heute im IC Stralsund-Dortmund.

….FOTOS…..

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Ein Kommentar zu „Hamburg-Stralsund

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