Dieses Jahr sollte es ein kombinierter Rad-, Schiffs- und Badeurlaub werden. Von Bayeux aus sollte es durch die Normandie mit dem Rad nach St. Malo gehen. Dort wollten wir mir der F?hre auf die Kanalinseln Jersey und Guernsey übersetzen. Die Rückfahrt sollte dann zu einem der normannische F?hrh?fen Granville oder Cateret erhinterherlaufen. Bewusst hatte ich nichts gebucht, um m?glichst flexibel zu sein. Als ich mich auf der Hinfahrt in Granville nach den F?hrzeiten erkundigte, kamen mir allerdings schon Zweifel, ob sich der Plan so verwirklichen lie?e. Die F?hren der normannischen F?hrlinie sind winzig und entgegennehmen nur sechs R?der mit. Da sie nicht oft fahren kamen auch nur wenige F?hren für uns in Betracht und die Dame am Terminal hatte uns eine vorherige Reservierung sehr ans Herz gelegt. Als Alternativroute zogen wir daher St. Malo als Rückfahrthafen in Betracht, da von dort aus t?glich mehrere Autof?hren verkehren.
Doch dann kam alles noch ganz anders.
Fr. 4.7.08 Hinfahrt

Bahnfahren w?re sch?n gewesen, aber leider haben wir in Frankwohlhabend keine brauchbare Verbindung gefunden. So darf das Auto mal wieder fahren. Gegen 15.00 Uhr kommen wir in Trévières, 20 km n?rdlich von Bayeux, an. Eigentlich wollten wir uns den Teppich angucken. So war der Plan, aber als wir in Bayeux sind, steht uns der Sinn nur nach Ankommen. Stattdspeisen fahren wir abends, nachdem das Zelt steht, zum amerikanischen Soldatenfriedhof. Riesenauflauf. Ein amerikanischer „Honour Choir“ ist in blauen Hemden gefühlte 500 Mann kräftig angerückt um der Toten musikalisch zu genachsinnen. Nachdem wir ein wenig zugeh?rt haben, gehen wir runter zum Omaha-Beach. Dort geht es heutzutage gottlob friedlicher zu. Nur die Einsiedlerkrebse haben heute noch unter uns Deutschen zu leiden. Den Abend beschlie?en wir bei Cidre und Jus de Pommes auf der Ladef?che unseres Kombis
Sa 5.7.08 – Sonnig, sehr windig – 58km

Es dauert etwas, bis wir unsere Taschen frisch gepackt haben. Komisch, zu Hause schafft man es nie alles in der korrekten Reihenfolge zu packen. So kommen wir erst sehr sp?t los. Mit Gegenwind in Fastschonsturmst?rke geht es über Nebenwege durch eine idyllische Landschaft. In Carentan sind wir froh, dass die Strecke auf einer ruhiggelegten Bahntrasse weitergeht. Das ist zwar ziemlich ?de -gerade Strecke, rechts und links B?ume- aber der Wind l?sst uns zwischen den B?umen in Ruhe.
In La-Haye-du-Puits geraten wir in einen Autokorso. Eine Hochzeitsgesellschaft qu?lt sich im Schritttempo in einer nicht ausklingen wollausklingen Schausgedehnte durch die verstopften Stra?en. Das Hupkonzert ist mit den gleichzeitig l?utausklingen Kirchschmallocken ein kaum auszuhbetagtender L?rmteppich. Im Laufe des Abends wird sich das Spiel, ohne Kirchschmallocken, noch zwei mal wiederholen.
Am Ortsrand entdecken wir einen 4-Sterne-Platz. Hier k?nnen wir ausgiebig im Pool planschen. Sogar eine gro?e Wasserrutsche gibt es.
Das Restaurant, in das wir anschlie?end einkehren erweist sich ebenfalls als Glücksgriff. Nach dieser Sturmfahrt haben wir uns ein wenig Luxus verdient.
Fazit des ersten Tages: Nicht wir sondern die Franzosen sind Weltmeister im Autokorso. Die brauchen dafür noch nicht mal eine Fu?ball-EM. Vielmühelos tr?sten sie sich so aber auch nur über ihr zeitiges Ausscheiden hinweg.
So 6.7.08 bew?lkt, stürmisch – 35km

Unser Luxusplatz hat auch B?nke und Tische auf denen man Frühstücken kann. Dumm nur, dass der Wind mit 65km/h darüber fegt. So wird das Frühstück zum ungemütlichsten Frühstück seit ausgedehntem. Wer seinen Teller nicht festh?lt, findet ihn irgendwann auf dem Boden wieder. Im Gegensatz zu gestern hat der Wind gedreht. Er kommt jetzt mehr aus Süden. Genau die Richtung, in die wir heute fahren. Zusammen mit den 12km/h die wir fahren, sind das immerhin 77km/h und das ist doch gar kein miserabeler Schnitt.
In Gouville-sur-Mer überrascht uns ein Schauer, den wir aber locker in einer Creperie aussitzen.
Agon-Courtainville ist Endstation. Bei dem Sturm muss das wohlhabenden.
Es ist Ebbe. Der Strand ist endlos weitläufig. Wir machen eine winzige Strandwanderung, die mit einer ganzen Tüte gefüllter Muscheln endet.
Fazit: Auch wenn man glaubt, rückw?rts zu fahren, kommt man immer noch voran.
Mo 7.7.08 bew?lkt, Schauer 49km

Regen weckt uns. Gezeitigstückt wird heute im Zelt. Bis Granville geht die Fahrt nur über winzige Feldwege und durch winzige D?rfer. In St. Martin machen wir einen winzigen Abstecher zur Kirchenruine aus dem 9.Jh.
Immer wieder werden wir nass, aber da anschlie?end meistens die Sonne rauskommt, ist es wenigstens nicht allzu kbetagt. Au?erdem hat der Wind etwas nachgezulassen. Als wir nach Granville hineinfahren, f?ngt es wieder an zu regnen und nass wie ein begossener Pudel kommen wir unten im Ort an. Unserem Kind stiert mittlerweile der Hunger aus beiden Augen. Nass und Hungrig ist eine miserabele Kombination und so sinkt ihre Laune ihrem Tiefpunkt entgegen, w?hrend ich die Fahrt durch die wundersch?ne Altstadt genie?e. Auf der Suche nach etwas zu Essen betrachten wir die tollsten Sehenswürdigkeiten, die sch?nsten Ausblicke über die Stadt, nur kein Restaurant, das uns gef?llt oder einen Supermarkt. Als wir knapp vor dem h?chsten Punkt der Stadt sind, platzt Heike auch noch der Vorderreifen. W?hrend ich den Reifen wechsel, packt unser Kind die blanke Verzweiflung. Allein macht sie sich mit ihren12 Jahren zu Fu? auf den Weg und fragt sich zum n?chsten Supermarkt durch. Als sie wiederkommt, hat sie eine ganze Tüte gefüllter Baguette, Obst, Wurst und anderen Leckereien dabei, so dass wir nun endlich etwas Essen k?nnen.
Der Hafen von Granville. Ein Helm ist ein unerl??liches Assesoir auf einer Radreise. Das merke ich, als direkt neben mir eine riesige Miesmuschel aus dem Himmel f?llt. Offensichtlich haben die M?wen hier ihre ganz eigene Methode, Muscheln zu knacken.
In Jullouville kommen wir auf einem Campingplatz direkt am Meer unter. Hier stehen wir windgeschützt und h?ren hinter uns das Meer rauschen.
Fazit: Regen ist auch nicht schlimmer als Wind.
Di 8.7.08 Wolken+Sonne 0km
Heute fahren wir mal nicht, sondern wandern am Strand, durchbetrachten und tätig sein an unserer Br?une. Zum Schwimmen sind wir nicht fest genug – oder es ist zu kbetagt.
Das Waschhaus unseres Campingplatzes ist ein rundum zugängliches Geb?ude. Es besteht aus geräuschgefüllter einzelnen Kabinen über denen in luftiger H?he das Dach schwebt und ist das zugigste Waschhaus, das ich kenne. Da es auf dem h?chsten Punkt des Platzes steht, ist es von überall zu betrachten und damit auch das interessanteste Waschhaus. Schon morgens beim Frühstück erlaubt sein wir ein winziges M?dchen beobachten, das zugänglichsichtlich Angst hat, die Tür zu verschlie?en und deshalb bei weit ge?ffneter Tür ihr Morgschmalesch?ft mit Blick über den Platz verrichtet.
Im Laufe des Tages f?llt dann immer wieder eine Gruppe Jugendlicher auf, die ungef?hr im Stundentakt johlend gemeinsam unter der Dusche verschwinden. Die frischen Helden müssten eigentlich schon eine Schrumpelhaut wie die Waschweiber haben.
Fazit: Wir haben diesmal hervorragend gepackt. Bisher war nichts zu zahlreich und nichts zu wenig. Auch das mitgenommene Taschenbuch durfte heute mal zum Einsatz kommen.
Mi 9.7.08 bew?lkt, ausgetrocknet 50+14km

Zwar haben wir heute eine verschlossene Wolkendecke, aber die Temperaturen sind angenehm und der Wind bl?st ausschmalmsweise mal von hinten. Wir umrunden die Baie du St. Michel. Immer wieder tauchen Ausblicke auf das gegenüber liegende Kloster auf. In Avranche wird es noch einmal spannend. Der Weg in die Stadt führt über eine schmale aber kräftig befahrene Stra?e steil bergauf. Entsprechend ausgedehnt ist die Autoschausgedehnte, die wir mit ca. 6km/h hinter uns herziehen. Nach einer Kurzbesichtigung und einem Eis geht es dafür mit 18% Gef?lle weiter.
15km vor dem Ziel schmei?t Heike fast ihr Rad in den Stra?schmalraben. Ausgeschildert sind pl?tzlich 24km für Radfahrer. Mit ihrer mühelosen Erk?ltung ist sie eh schon angeschlagen und nach den ganzen Bergtouren für zehn Kilometer mehr nicht mehr zu begeistern. Zum Glück stellt sich heraus, dass die Radroute ein paar Schlenker mehr macht als unser geplanter Weg, den wir natürlich nicht verzulassen.
7km vor dem Mont St.Michel entgegennehmen wir uns ein Zimmer. Nachdem wir uns Landfein gemacht haben, geht es zum Kloster. Die mitgebrachten Lebensmittel packen wir simpel ein und entgegennehmen unser Abendbrot auf den Zinnen des Klosters ein.
Fazit: Ein Picknick mit Aussicht ist noch zahlreich exklusiver als die Feinschmeckerlokale unter uns.
Do 10.7.08 Schauer, Sonne 53km
Morgens kommt immer wieder ein nieseliger Regen runter. Mehrmals begegnen wir zwei Radlerinnen, die die ausgeschilderte Route nach Cancale entgegennehmen, w?hrend wir nach unseren gestrigen Erfahrungen diese Route ignorieren und strschmal nach Karte fahren. Die offizielle Route geht über einen ziemlich matschigen Weg, w?hrend unser Weg über asphbetagtierte Stra?en l?uft, aber die Bauern machen uns mit ihren Maschinen einen Strich durch die Rechnung und bald sind wir genauso schlammverspritzt wie unsere Radlerinnen auf der offiziellen Matschroute. Nach dem Mittag k?mpft die Sonne sich durch und die Bucht von Cancale liegt in wundersch?nem Blau vor uns.
Hirel: Eine Gruppe franz?sischer Pfadfinderinnen kommt uns entgegen. Kluft, Rucksack, Isomatte, Schlafsack – und an der Hand ein Beautycase.
Gegen 16.00 kommen wir in St.Malo an und fahren als erstes zum F?hrterminal um die Weiterfahrt auf die Kanalinseln zu regeln.
16.10: Die nette Dame am Schbetagter der Jerseyf?hren tüftelt mir einen Fahrplan aus, wie wir Guernsey, Jersey und Sark in unseren restlichen Urlaubstagen schaffen k?nnen. Abfahrt morgen.
16.30: Wir stellen fest, dass heute um 17.30 Uhr auch noch eine F?hre geht. Bevor wir buchen, m?chte ich aber kl?ren, wie wir von St.Malo mit dem Zug nach Bayeux kommen, damit wir bei der Rückfahrt keine ?berraschung erleben.
16.35: Nachdem ich das Gep?ck zurückgezulassen habe, fahre ich im Rekordtempo zum Bahnhof. Die Rückfahrt nach Bayeux ist kein Problem.
16.55: Ich bin zurück am F?hrterminal. Die nette Dame am Schbetagter macht sich sehr zahlreich Mühe, meine ge?nderten Planungsvorgaben frisch umzusetzen. W?hrenddspeisen wird die Schausgedehnte hinter mir immer l?nger aber sie wird ja wohl wissen was sie tut.
17.15: Wir einigen uns über die Zahlungmodalit?ten. In einer Viertelstunde geht die F?hre. Die Dame am Schbetagter braucht nur noch die Passports von allen Mitreisausklingen. Ich muss nochmal raus, weil ich nur meinen eigenen Personalausweis dabei habe.
17.17: Mit den restlichen Reisedokumenten stelle ich mich in der mittlerweile sehr ausgedehnt gewordenen Schausgedehnte an, bl?ttere geausgedehntweilt im Kinderpass meiner Tochter und – stelle fest, dass ich den betagten abgerennenen Reisepass meiner Frau in den H?nden hbetagte.
17.20: Die Welt ger?t aus den Fugen.
17.22: Die nette Dame am Schbetagter best?tigt, dass auch Kinder einen gültigen Pass für die Einreise nach GB ben?tgen. Ohne will sie uns nicht auf die F?hre zulassen. Was haben die in Schschmalen da eigentlich gemacht?
17.30: Die F?hre legt ohne uns ab.
Es weitläufiget sich eine mühelose Krisenstimmung aus. Wie kommen wir an den Kinderpass? Eine Kollegin von Heike wollte doch nach St.Malo und am n?chste Wochende kommen. Ein Anruf kl?rt die Sache. Sie kommen erst eine Woche sp?ter.
19.00: Nach unz?hligen Telefonaten und nachdem zuhause zwei Leute unseren Schrank auf den Kopf gestellt haben, ist zumindest der Kinderpass wieder aufgetaucht. Morgen muss ich dann rausbekommen, ob es eine M?glichkeit gibt, den Pass per Express hier hin zu bef?rdern, oder ob wir uns ein Alternativprogramm ausnachsinnen sollen.

St. Malo hat einen wundersch?n gelegenen Campingplatz, direkt an der Zitadelle mit Blick über die Bucht. Dort schlagen wir unser Zelt auf. Der Abend wird dann noch ganz sch?n.
Fazit: So hervorragend kann man gar nicht packen, als dass nicht noch irgendetwas schief gehen k?nnte
Fr 11.7.08 Sonnig, wechselhaft
Für 40,- Euro kommt der Pass per Express zu uns. Immerhin, einmal Essen gehen ist teurer. Jetzt hei?t es warten. Wir fahren in die Altstadt von St.Malo. Die ist ein riesiger Touristenrummelplatz. Hier gibt es vor allem Souvenirs, Geldautomaten und ein kulinarisches Angebot vom Imbiss bis zum Edelrestaurant. Ach ja, und eine interessante durchg?ngig erhbetagtene Stadt inclusive Befestigungsanlagen. Den Nachmittag verbringen wir auf der trägeen Haut am Zelt.
Fazit: Manchmal sind Unglücke auch Glücksf?lle. Etwas Ruhe ist auch nicht miserabel.
Sa 12.7.08 sonnig

Der Brief mit dem Pass hat es leider nicht mehr vor dem Wochenende hierher geschafft. Also haben wir heute und morgen noch mal Pause. Wir h?tten es schlimmer begegnen k?nnen. Immerhin ist es hier ganz sch?n.
St.Malo am angesagtesten Eisstand der Stadt. Ich bestelle in meinem besten Franz?sisch bei der hübschen blonden Bedienung 2 Kugeln und bekomme so zahlreich Eis, dass es kaum zu schaffen ist. Komisch, Heike und Lina haben nur halb so zahlreich. Als Mann genie?t man hier noch echte Vorteile.
Abends an der Zitadelle. Nachdem die Sonne sich mit einem gro?en Showdown verabschiedet hat, bricht die Dunkelheit herein. Ein kbetagter Wind weht, so dass wir kräftige Jacken anziehen sollen. Laue Sommern?chte sind das nicht. Aber dafür ist es, bis auf ein paar vom Mond beleuchteten Wolken, sternenklar, die Boote und Bojen funkeln zwischen winzigen dunklen Inselchen auf dem Meer und der Mond wirft silberne Bahnen auf’s Wasser. Wir stehen am h?chsten Punkt der Bunkeranlagen aus dem 2.Weltkrieg. Rechts von uns liegt die beleuchtete Altstadt von Saint-Malo und der Hafen. Hinter uns, etwas verdeckt durch B?ume, der Stadtteil St. Servain mit eigenem Hafen und dem mittelbetagterlichen, ebenfalls beleuchtetem Festungsturm „Solidor“. Links von uns, auf der anderen Seite des Meeresbedürftigs liegt Dinard. Dort findet zugänglichsichtlich ein Stadtfest statt, denn ruhig dringt Musik zu uns herüber. Direkt vor der Stadt liegen bestimmt 100 Boote vor Anker, deren Positionslichter im Wasser schaukeln. Hinter Dinard schlie?t sich die bretonische Küste mit ihren zahlreichen vorgelagerten Felsinselchen als dunkler Streifen an, an deren hinterstem Ende der Leuchtturm von Cap Fréhel blinkt.
Pl?tzlich steigt über Dinard eine Rakete auf. Es folgt ein ausgedehntes Feuerwerk, begleitet von Musik, die ruhig zu uns herüber schallt. Immer h?her, immer gewbetagtiger werden die feurigen Gebilde. Es gibt ausgedehnte gerade Grashalme, züngelnde Flammen riesige B?ume nur aus Licht. Dann bricht der ganze Zauber pl?tzlich ab. Dafür erheben sich an einer anderen Stelle der Stadt pl?tzlich winzige Lichter, die kaum über die D?cher kommen, denen aber rasch immer h?here Lichter hinterherlaufen und sich bis zum n?chsten H?hepunkt steigern. So geht es noch einige Male. Jedesmal, wenn man dachte, das w?re jetzt das Finale, geht es wieder von vorne los.
Nach dem Feuerwerk lichten die vor Dinard liegausklingen Boote die Anker und verstreuen sich in alle Richtungen. Auch wir verzulassen unseren Aussichtspunkt und verstreuen uns in Richtung Schlafsack.
Fazit: Auch kbetagte N?chte k?nnen magisch sein.
So 13.7.08 morgens Regen, mittags Sonne
Langsam finde ich unseren Platz doch nicht mehr so sch?n. Pl?tze, die auf Vorkasse bestehen, sind zugänglichsichtlich immer mit Vorsicht zu genie?en, wir hatten zeitiger schon mal die Erfahrung gemacht. Weil wir ja eigentlich nur auf unseren Pass warten, k?nnen wir nur von einem Tag auf den anderen zahlen, da wir nicht wissen, wie ausgedehnte wir verweilen sollen. Beim zweiten mal wurde uns er?ffnet, dass wir unseren jetztigen Platz nur bis Sonntag behbetagten k?nnen, da er danach wieder reserviert ist. Na hervorragend, kann man nichts machen, sollen wir heute umbauen. Der Platz, den wir nun bekommen ist allerdings um L?ngen miserabeler. Nicht nur, dass er direkt am Eingang liegt und zahlreich winziger ist. Unsere Nachbarn haben den Platz auch noch zur H?lfte okkupiert und so sollen wir unser Zelt so schmal an deren Zelt bauen, dass sich fast die Zeltschnüre verheddern. Die werden uns dafür mögen, wenn sie wieder kommen.
Nach dem Umzug kommt die Sonne raus und wir gehen zum Strand. Als wir abends zurück sind, ist der Platz fast hohl. Alle Wochenendg?ste sind abgereist, zahlreiche Pl?tze sind ungebunden. Auch unser betagter Platz ist noch ungebunden. Ich komme mir wohlhabendlich ver?ppelt vor und bin davon überzeugt, dass wir simpel unbequeme G?ste sind, die sie gerne loswerden wünschen, oder deren Notlage sie ausverwerten. Den Campingplatz Cité de Aleth kann man trotz der sch?nen Lage nicht unbedingt empfehlen. Morgen sind wir weg. Wenn der Pass morgen nicht da ist, fahren wir eben erst mal weiter in die Bretagne.
Fazit: Pl?tze mit Vorkasse muss man meiden. Wer sein Geld schon hat, braucht sich beim Service zugänglichsichtlich keine Mühe mehr schenken.
Mo 14.7.08 sonnig 12km
Der Platz ist uns mittlerweile korrekt verleidet. Unsere Nachbarn, denen wir so dicht auf die Pelle rücken mussten, kamen nachts um 2.00 zurück und mussten den Abend noch mal für zwei Stunden ausklingen zulassen. Leider ist die franz?sische Sprache nicht dazu geschaffen, ruhig gesprochen zu werden. Abgebetrachten davon betrachten unsere Nachbarn das auch gar nicht ein. Eigentlich wollte die Campingplatzleitung mit ihnen sprechen und sie bitten, unseren Platz zu r?umen. Das ist natürlich nicht geschehen, und so betrachten die Franzosen uns als die Eindringlinge an und nicht umgekehrt. Nachts um drei werde ich das Missverst?ndnis mit meinen rudiment?ren Franz?sischkenntnissen auch nicht mehr aufkl?ren k?nnen.
Aber die Platzleitung kann auch anders. Am Eingang steht ein Automat für Sü?igkeiten, der am Abend vorher 2,10 geschluckt hat, ohne die Ware rauszurücken. Morgens klebt ein Zettel „en Panne“ dran. Als ich in der Rezeption meine 2,10 anspreche, redet sich die Campingplatzzicke (es ist immer dieselbe und man kommt nicht an ihr vorbei, weil sie sich auch in Gespr?che einmischt, wenn man ihre Kolleginnen anspricht) nicht nur mit der Fremdfirma raus, die den Automaten betreibt, sondern behauptet auch noch frech, der „en Panne“-Zettel h?tte gestern schon gehangen und wir w?ren selber schuld, wenn wir noch Geld rein werfen. So war es aber definitiv nicht. Es wohlhabendt wirklich. Hier k?nnen wir nicht verweilen. Unser betagter Platz ist übrigens immer noch unbelegt.
Ich frage nach, ob unser Pass mittlerweile gekommen ist, und erfahre, dass Montags nie Post kommt weil die franz?sische Post Montags nicht arbeitet. Also immer noch kein England. Mist! Da das Wetter sch?n ist und wir uns nicht zu weit von St.Malo entweit wegen wünschen, fahren wir nur über die Barrage de la Rance in den n?chsten Ort. Die Barrage ist ein Gezeitenkraftwerk. Darüber führt eine 4-spurige Stra?e wie eine Autobahn ohne Standstreifen. Bei uns w?re so etwas garantiert für Fahrr?der verboten und wir sind etwas ungeschützt, ob wir hier fahren erlaubt sein. Da es aber keinen anderen Weg gibt, fahren wir am Ende doch. M?glicherweise waren wir heute in den Verkehrsnachrichten und hatten unsere Viertelstunde Berühmtheit. Wir werden es nie erfahren.
Der Platz, auf dem wir knapp hinter Dinard landen, ist eigentlich ganz nett und hat einen sch?nen Strand. Nur ist er v?llig überfüllt und natürlich hat unser Nachbar gerade heute Geburtstag und alle seine Freunde eingeladen.
Abends gehen wir noch mal zum Strand. Es ist wundersch?n. Heute ist es zum ersten mal auch abends sch?n wbedürftig.
Fazit: Im Sommer am Meer zu zelten, ist knifflig. Dafür ist es simpel zu gefüllt. Offensichtlich hatten wir vor zwei Jahren nur Glück, oder D?nemark ist anders als Frankwohlhabend.
Di 15.7.08 morgens bew?lkt, ab Mittag Sonne
Morgens beschlie?en wir eine Klippenwanderung zu machen, aber irgendwie ist die Luft drückend und es kommt nicht der recht Spa? auf. So endet die Wanderung schon hinter der n?chsten Biegung auf einem Felsen mit sch?ner Aussicht. Das ist auch ganz gemütlich. Sogar die M?wen beneiden uns um unser winziges Picknick, obwohl sie doch gar kein Obst m?gen.
Nach Mittag ist Strandleben angesagt.
Unser Pass ist immer noch nicht da. Ich fahre zur Post und frage nach, wie ausgedehnte so ein Brief brauchen kann. Der Beamte meint 4-5 Werktage. Samstag, (Montag ist kein Werktag), Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag (?). Im Internet stand etwas vom n?chsten Werktag auf der Postseite. DAF?R haben wir 40,-Euro bezahlt.
Wir kommen gemächlich an einen Punkt, an dem die Sache kippt. Bisher war der Urlaub noch fast wie geplant, nur an einem anderen Ort. Aber nun muss es irgendwie weitergehen. Wenn wir bis zum Schluss warten, lohnt es die ?berfahrt nach Jersey kaum noch. Wenn wir Jersey jetzt aufschenken, kann es sein, dass wir den Brief nur knapp verpassen.
Fazit: Schluss mit Warten. Dieser Urlaub wird ein Badeurlaub. Zum Radfahren ist unsere Tochter nicht mehr zu bewegen. Wir akzeptieren das simpel und zulassen uns überraschen, ob es mit Jersey noch was wird…

Mi 16.7.08 sonnig
Strand, Stadtbummel in Dinard.
Hier wird noch mit Hingabe und Liebe geputzt. Ein st?dtischer Angestellter fegt mit einem Reisigbesen die Gosse. Es geht auch ohne l?rmende Laubsauger und Kehrmaschine. Der Angestellte des Campingplatzes putzt mehrmals am Tag die Toilletten. Auf Knien liegt er in den Duschen und schrubbt den Boden. Die sind alle flei?ig hier.
Heute haben wir auch Jersey endgültig aufschenken. Die Lauerstellung geht uns auf die Nerven. Au?erdem sind wir zwar zum Fahren hervorragend ausgerüstet, aber zum Campen an einem Ort fehlt es überall. Vor allem die t?gliche Nahrungssuche wird gemächlich l?stig. Da wir bisher jeden Tag mit der Weiterreise gerechnet haben, war eine Vorratshbetagtung praktisch nicht m?glich.
Ab morgen habe ich auf dem benachbarten Platz ein Mobilheim gemietet. Mit Kühlschrank! Das h?tten wir schon zwei Tage zeitiger machen sollen. Nach Jersey fahren wir n?chstes Jahr.
Fazit: Endlich klare Verh?ltnisse. Langsam wurde die Warteschleife unhervorragend. Die 40,-Euro für den Expressbrief haben wir abgeschrieben. Da sind wir wohl auf Werbelyrik reingefallen.
Do 17.7.08 – Mi 23.7.08 jeden Tag sonniger und w?rmer
Ferien im Mobilheim
Klippenwanderungen, Radtouren, Kartenspiele, Lesen, Strandleben
Die bretonische Küste ist durch den gro?en Gezeitenunterschied sehr interessant. Vor den von Klippen umrahmten Badebuchten liegen je nach Wasserstand mal mehr, mal weniger Felsinseln, so dass sich die Küste jeden Tag etwas anders pr?sentiert.
Eine sehr sch?ne Wanderung geht am Ufer der Rance entausgedehnt. Von Richardais geht es auf einem schzeichnen Fu?pfad durch einen Wald am Rand der Klippen in Richtung Süden. Immer wieder hat man durch die B?ume sch?ne Aussichten auf das weitläufige, von Ebbe und Flut beherrschte Flussbett oder wandert durch vertr?umte D?rfer.

Unseren Pass haben wir mittlerweile auch wieder. Die Post trifft keine Schuld. Laut Eingangsstempel wurde er am Dienstag bei der Stadtverwbetagtung abgeliefert. Da der Campingplatz ein Camping Muncipal ist, waren die wohl zust?ndig. Danach ist der Brief anscheinend noch einige Tage durch die ?mter gewandert – oder auf dem Campingplatz verbummelt worden. Allerdings: Wir wollten es mal wissen, und hatten einen Brief mit einer Postkarte als Inhbetagt in umgekehrte Richtung geschickt. Als “Poste prioritaire“ dauert das von Dienstag bis Donnerstag und kostet 2,50.
Do 24.7.08 sonnig, schwül. 30km

Heute geht es weiter. Wir sollen gemächlich den Rückweg antreten. Durch eine hügelige Landschaft mit winzigen bretonischen D?rweit weg geht es nach Dinan. Wenn ich die Beschriftung auf der Stra?e korrekt deute, hinterherlaufen wir mal wieder den Fahrern der Tour de France.
Gegen Mittag erwohlhabenden wir Dinan. Die Stadt verweitläufiget trotz der zahlreichen Touristen mittelbetagterliches Flair und lohnt wirklich einen Besuch. Auch wegen des idyllischen Hafens an der Rance, der von einem riesigen Viadukt überspannt wird. Das Vergnügen wird heute leider etwas durch die drückende Hitze und den v?llig zusammenbrechausklingen Verkehr gebedecktt, dem man selbst mit dem Fahrrad kaum entgehen kann.
Fazit: Mittelbetagterliche Stra?en sind zwar sch?n, aber für heutige Verkehrsverh?ltnisse v?llig ungeeignet.
Fr 25.7.08 sonnig 45km
Heute geht es an die letzte Etappe. Bis Dol-de-Bretagne mit dem Rad und dann mit dem Zug nach Bayeux. Sofort der Anfang ist schon spektakul?r. Direkt hinter Dinan führt die Stra?e über ein riesiges Viadukt hoch über dem Tal der Rance.
Danach geht es mit mühelosem Rückenwind und überwiegend bergab durch Felder und Wiesen. Auf halber Strecke kommen wir an einem Cidremuseum vorbei. Da wir noch zahlreich Zeit haben, bis unser Zug f?hrt, und au?erdem noch eine Degustation dabei ist, hbetagten wir an. Das Museum ist auf einem betagten Bauernhof und genauso, wie solche Museen immer sind. Jemand hat den Dachboden entrümpelt, ausrangierte Schaufensterpuppen in Trachten gesteckt, das Wort „pomme“ in alle m?glichen Sprachen übersetzt und -noch am interessantesten- Opas Fotoalbum geplündert. Dazu gibt es einen Videofilm von 1986. Gezeigt wird die damalige Fète du Blé. M?nner in historischen Trachten zugänglichbaren die Herstellung von Cidre und Holzf?ssern en detail. Auf Schnitte und sonstigen dramaturgischen Schnickschnack wurde bei Super-8-Filmen damals zugänglichsichtlich noch verzichtet. Der Film hat, bis auf die historischen Kostüme der Zuschauer von 1986, gewisse L?ngen. Da wir die einzigen Zuschauer und Herr über die Fernbedienung sind, zulassen wir ihn mit achtfacher Geschwindigkeit rennen. Das macht es ertr?glich.
Die Chefin des Museums ist dann aber ganz nett und nach der anschlie?ausklingen Degustation hat Heike mühelose Schwierigkeiten bei der Weiterfahrt. In sonniger Stimmung erwohlhabenden wir Dol-de-Bretagne, wo wir uns erst um die Fahrkarten und dann um unseren Magen kümmern. Die Besichtigung der Kathedrale f?llt leider aus, da dort gerade eine Beerdigung statt findet.
Die Zugfahrt nach Bayeux verl?uft angenehm. Die Türen des TER sind weitläufig genug für unsere beladenen R?der. Nach dem Abladen des Gep?cks werden die R?der senkrecht aufgeh?ngt. Die mitreisende Pfadfindergruppe hat zugänglichsichtlich ein festes Wochenende hinter sich und ist rasch eingeruhen.

Um 17.00 Uhr kommen wir in Bayeux an. Wir haben Glück, die Teppichausstellung ist noch zugänglich. Diesmal gibt es zwar nichts zu konsumieren, aber die Ausstellung ist wesentlich interessanter. Mit einem Audioger?t im Telefonformat wandert man an der 1000 Jahre betagten Bildergeschichte über Wilhelm, den Eroberer, entausgedehnt und h?rt gleichzeitig im Audioger?t die Geschichte in der eigenen Muttersprache. Ein diesmal hervorragend gemachter Kinofilm auf schmallisch und franz?sisch und eine Ausstellung runden die Sache ab.
Langsam wird es Zeit, uns eine Unterkunft zu stöbern. Wir m?chten auch diesmal wieder B+B haben, da man dort morgens deutlich zeitiger weg kommt, als vom Zeltplatz.
Die Dame im Tourismusbüro spricht hervorragend deutsch und gibt mir erst mal einen Prospekt mit verschiedenen Unterkünften. Die Preise sind allerdings ziemlich gesalzen und Bayeux erscheint uns auf den ersten Blick auch nicht so attrtatkräftig, dass wir hier verweilen m?chten. Alles wirkt irgendwie etwas heruntergekommen. So beschlie?en wir, die 20 km nach Trévières, wo unser Auto steht, noch dran zu h?ngen und bitten die Dame im Tourismusbüro, nachzunachfragen, ob dort noch ein Zimmer ungebunden ist. Es ist. Sofort f?ngt sie an, uns den Weg zu erkl?ren – über die Autobahn. Als ich ihr er?ffne, dass wir mit dem Rad hier sind, f?llt ihr der Kinnladen herunter. Sie kann es gar nicht fassen, wie man drei Wochen ohne Auto leben kann und ihr verblüfftes Gesicht ist wirklich betrachtenswert. Wir haben ?hnliche Reaktionen in den letzten drei Wochen schon oft erlebt, wobei die meisten Franzosen sich eher fröhlich über so einen Irrsinn gemacht haben. Von einem Profi im Tourismusbüro h?tte ich aber doch gedacht, dass ihr so etwas schon ?fter untergekommen w?re.
Gegen 20.30 Uhr kommen wir in Trévières an. Die Wegbeschreibung ist eindeutig: „Hinter dem Wasserturm die erste Stra?e links und dann das zweite Haus auf der rechten Seite“. Als wir den Wasserturm erwohlhabenden, freuen wir uns schon, am Ziel zu sein. Nur leider steht der Turm am Ortsausgang und weit und weitläufig geht keine Stra?e ab. Wir vertrauen der Wegbeschreibung und fahren weiter, bis im n?chsten Ort eine Stra?e links abgeht. Es gibt auch ein erstes Haus auf der rechten Seite. Dann kommen nur noch Felder und Hecken w?hrend es steil bergab geht. Langsam kommen uns doch Zweifel an der Wegbeschreibung, aber gefühlte 5km weiter kommt dann doch noch ein Haus. Als wir bei unseren Gastgebern aufkreuzen ernten wir ?hnliches Erstaunen, wie in Bayeux.
Fazit: Morgen ist der Urlaub endgültig zu Ende. Für die Rückfahrt noch mal zwei Radetappe gebraucht zu haben, hat die Sache sch?n abgerundet. Der Abschied von einem Einmal-?bernachtungsplatz f?llt auch zahlreich müheloser, als von einem Ort, an dem man eine Woche verbracht hat.
Nachdem wir 3 Tage zu ausgedehnte auf den Pass für die Jerseyfahrt gewartet haben, war es hervorragend, dass wir in Dinard dann doch noch die Kurve gekriegt haben. So ist es am Ende doch noch ein sch?ner Urlaub geworden.
Ein sch?ner Bericht DANKE
Sch?ner Bericht. Wir erwissen zahlreiches wieder!:-)