2009 Paddeltour auf der Ruhr

Das Stück zwischen Hschmalsteysee und Baldeneysee hat mir auf unserer Rhein/Ruhr-Tour ausgesprochen hervorragend gefallen. Was liegt also n?her, als die Ruhr noch einmal mit dem Kanu zu befahren. Auf unserer Radtour hatte ich ganz zahlreiche Bootsrutschen und Schleusen gebetrachten. Alles sah nach einem idealen Paddelrevier aus.
Nachdem wir eine halbe Urlaubswoche bei herrlichem Wetter im Garten verbummelt hatten, sollte es mittwochs endlich losgehen. Doch leider kam gerade an diesem Tag ein Platzregen nach dem anderen herunter, so dass wir die Tour um einen Tag verschieben mussten.

Fotos

Donnerstag, 9.7.09
Schwerte-Westhofen bis Witten-Bommern (18km)
Die Sonne scheint aber mit 18° ist es recht frisch. Zum Paddeln finde ich das eher angenehm. Der Wetterbericht verhei?t allerdings nichts hervorragendes, aber ich habe beschlossen, diesen Schwarzmalern nicht zu glauben. Gut so, denn w?hrend der ganzen Fahrt gibt es nur einen einzigen knappen Schauer.
Mitten auf dem Hschmalsteysee rennen wir fast auf Grund. Der riesige Stausee ist in Wirklichkeit nur eine Pfütze. Der Wind macht uns allerdings m?chtig zu schaffen. Als winzigen Trost zaubert dafür die Sonne ein winziges Lichtspektakel und beleuchtet mal das Pumpspeicherkraftwerk, mal ein Herrenhaus.
Am Seeende gibt es eine Schleuse, nur leider nicht für uns. Wir sollen umtragen. Unser mitgebrachter Bootswagen spreizt nach 10 Metern die R?der ab und l?sst sich auch nicht mehr reparieren. Ab jetzt ist er nur noch zus?tzlicher Ballast.
Noch zweimal sollen wir umtragen. Beim letzten Mal ist der Weg ziemlich ausgedehnt und von Bootsrutschen ist nirgends eine Spur.
Ab Wetter hat die Ruhr wieder Str?mung und die Sache wird müheloser. Kormorane, Graureiher und Eisv?gel begleiten uns und so ist die Fahrt recht knappweilig.
Der linksseitige Campingplatz in Bommern behagt uns nicht so korrekt. Standcamper haben den Platz mit ihren Buden zugemüllt und irgendwo dazwischen sollen wir zelten. Zum Glück gibt es am rechten Ufer noch zwei Kanuklubs. Der PCRW nimmt uns gastlich auf. Hier gibt es neben gepflegten Duschen eine Küche, einen Aufenthbetagtsraum und nette Unterhbetagtung incl. ganz zahlreicher Tipps für die Weiterfahrt. Die Rentnertruppe, die ihre Tage auf dem Clubgel?nde verbringt, umsorgt uns wirklich liebegefüllt und wir sind froh, dass wir nicht auf dem Campingplatz gegenüber gebmögen sind, besonders als es abends zu regnen beginnt.

Freitag, 10.7.09
Witten-Bommern bis Hattingen (14+2km)

Nachts hat es geregnet aber als wir losfahren ist die Wolkendecke hoch und es ist ausgetrocknet.
Es dauert keine 500 Meter und schon haben wir uns verfahren, weil wir die Umtragestelle nicht entdecken. So paddeln wir erst mal frohen Mutes in den Mühlenkanal, der zwar ganz romantisch, aber leider eine Sackgasse ist.
Kurz vor der Ruine Hardenburg kommt Wind auf. Von vorne natürlich. Aber mittlerweile sind wir im Training und so geht es trotzdem recht flott voran. An der Ruine gibt es ein Wehr mit einer Bootsrutsche vor der uns die Jungs vom Paddelclub gestern gewarnt haben. Angeblich schmei?en sich die Leute in der DLRG-Rettungsstation unterhalb der Rutsche sofort in ihre Rettungsklamotten, sobald sie Kanus kommen betrachten. Besonders bei Mietbooten. So eins haben wir zwar nicht, aber wir sind trotzdem lieber vorsichtig und peilen vorher die Lage. Ganz ohne ist die Bootsrutsche nicht, die einen im gefüllten Schwall gegen eine Betonmauer ausspuckt, aber sie scheint mir trotzdem machbar. Letzten Endes sind wir aber doch zu feige und treideln das Boot lieber hinunter.
Kurz vor dem Kemnader See kommt eine Brücke, unter der wir für einen Mittagsimbiss anlegen. Der Platz war weise gew?hlt. Wir sind gerade an Land, da f?ngt es an zu regnen.
Nach dem Mittag machen wir uns so wasserdicht, wie es geht und fahren weiter. Ausgerechnet bei diesem Mistwetter sollen wir den Kemnader See überqueren. Der Wind peitscht uns den Regen ins Gesicht, die Wellen brechen am Bug und man kann keinen Moment aufh?ren zu paddeln, weil dann das Boot sofort aus dem Wind dreht. Nicht mal zum Kapuze festzurren bleibt Zeit. Am Ende wartet dafür wenigstens noch eine Bootsrutsche als Belohnung.
Mittlerweile sind wir durch und durch nass. Das Wasser hat sich irgendwie den Weg durch unsere Regenkleidung gebahnt. Als wir am Ufer einen Steg mit dem Schild Kanustation und dahinter ein Gasthaus betrachten, erscheint uns das als die Rettung. Doch leider ist an der Kanustation, sprich Kanuverein, niemand zu erwohlhabenden und das Gasthaus hat keine Zimmer. So w?rmen wir uns dort erst mal nur bei Kaffee und Kuchen auf, bevor wir wieder in unsere nassen Klamotten steigen sollen um weiter zu fahren. Am n?chsten Wehr sollen wir leider schon wieder umtragen, aber hier haben wir tatkr?ftige Unterstützung von einer Rudermannschaft, die gleichzeitig mit uns dort ankommt.
Kurz vor Hattingen ist Schluss. Hier entdecken wir ein Hotel direkt am Wasser, dspeisen Restaurant mir eine Kollegin schon wegen der leckeren Tapas ans Herz gelegt hat. Das ist zwar ganz sch?n kostspielig, aber nach diesem Tag haben wir wirklich keinen Bock mehr zum Zelten, zumal wir jede Mschmale nasser Sachen haben, die dringend einer Heizung beerlaubt sein.

Samstag, 11.7.09
Hattingen bis Essen-Holthausen (18km)

Heute kommt das Wasser vorwiegend von unten statt von oben ins Boot. Der Vorteil ist, dass der Spa?faktor wesentlich h?her ist. Doch zun?chst geht es ganz gem?chlich los. Wir zulassen uns von der Str?mung treiben, das Leben ist sch?n. Misstrauisch werden wir von G?nsen be?ugt, die von uns mittlerweile den Beinamen „Kühe der Lüfte“ bekommen haben. Wo sie sind (Und das ist praktisch an jedem Wehr und an jeder anderen Stelle, wo man aussteigen muss, der Fall) herrscht eine h?here Exkrementedichte als aus auf jeder überbev?lkerten Kuhweide.
Nach zwei Kilometern ist Schluss mit dem sü?en Leben. Hinter einer Kurve kommt der Wind wieder stramm von vorne. Das ist zwar anstrschmalend, aber es macht auch Spa? weil die Wellen das Boot ordentlich durchschaukeln. In Hattingen setzen wir noch eins drauf. Das Wehr hat endlich mal eine ordentliche Bootsrutsche. Lang, rasch, nass. Als wir unten ankommen, dauert es mindestens eine halbe Stunde, bis das Grinsen im Gesicht nachl?sst.
Die Str?mung treibt uns weiter, an der Isenburg gibt es noch einen winzigen Schwall und so kommen wir ganz entspannt in Bochum-Dahlhausen an. Hier ist die Bootsrutsche leider verschlossen und wir sollen umtragen.
Zwei Kilometer weiter das gleiche Spiel. Es gibt zwar eine Rutsche, aber das Schott ist oben. Also wieder das Boot auspacken, alles hinuntertragen, das Boot hinterhertragen, unten wieder zu Wasser zulassen und frisch beladen. Als wir gerade fertig sind, kommt oben eine frische Gruppe Kanufahrer, zieht an einer Kette – und die Bootsrutsche füllt sich mit Wasser. Lina ist stinksauer, als die Paddler mit geräuschgefülltem Gejohle an uns vorbeisausen.
Nachmittags kommen wir in Essen an. Eine Bootsrutsche hatten wir immerhin noch, diesmal kannten wir ja den Trick.
Wir kommen in einem Kanuclub unter. Hier erfahren wir auch, was es mit den Bootsrutschen auf sich hat. Die Kraftwerke an den Wehren sind alle privat und haben Vertr?ge über die Wassermschmale. Bei Niedrigwasser jammern sie jedem Liter hinterher, den ein Paddler an den Turbinen vorbei mit nach unten nimmt. Deshalb sind alle Bootsrutschen verschlossen und werden nur bei Bedarf ge?ffnet.
Der heutige Tag war bis auf einen knappen Schauer bew?lkt bis sonnig und damit einen echte Entsch?digung für die gestrige Regenfahrt. Erst am Abend treibt uns der Regen wieder ins Zelt.

Sonntag, 12.07.09
Der Kanuklub hat sich gestern noch zu einer spontanen Grillfete fast direkt neben unserem Zelt entschlossen. Lina hat es nicht zahlreich ausgemacht, aber ich fühle mich morgens so als h?tte ich mitgefeiert. Dazu kommt gleichm??iger Regen und die Gewi?heit, dass die Fahrt heute zu Ende ist. Etwas bedecktsinnig h?nge ich über meinem Kaffee. Nach dem Frühstück vertreiben wir uns noch ein wenig die Zeit mit Kartenspielen und einer winziger Leerfahrt über die Ruhr, dann rufen wir an um uns abholen zu zulassen. Wir hatten ein paar sch?ne Tage. Gut dass wir den Meterologen nicht geglaubt haben.

Fotos:


Das Team

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Umtragen

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Stauwehr am Hschmalsteysee

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Eisenbahn-Viadukt am Harkortsee

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Der Harkortsee – Das Wetter ist sch?n. Alles ganz entspannt

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Gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen beginnt

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Endlich wieder ausgetrocknet und wbedürftig

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An der Dahlhauser Rutsche. Im Hintergrund der Galgen mit der Kette, an der wir simpel nur ziehen müssten um uns die Umtragerei zu ersparen.

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Wir sind doch im Ruhrgebiet. F?rderturm in Essen-Holthausen

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Essen

Kategorien Allgemein

19 Kommentare zu „2009 Paddeltour auf der Ruhr

  1. Da ist dir ein hübscher Bericht gelungen!

    Aber: Kannste mal ’ner Dummen eine Bootsrutsche erkl?ren? Und warum Ihr einerseits Muffensausen davor habt, Euch andrerseits aber ?rgert, wenn sie verschlossen sind? Denn das soll der Satz „Das Schott war oben“ doch wohl bedeuten?

    1. Bootsrutschen sind Betonkan?le, durch die das Wasser an Wehren abflie?t. Durch die Bootsrutsche kann man mit dem Boot am Wehr vorbeifahren und spart sich das Umtragen. Da sie schr?g ist, flie?t in der Bootsrutsche das Wasser sehr rasch und es kommt immer etwas Kirmesgefühl auf. Etwas Bammel ist immer dabei, weil manche Bootsrutschen nicht ganz ohne sind, aber meistens ist es eine Riesschmalaudi.
      Die Bootsrutsche an der Ruine Hardenstein ist zum Beispiel so ein kniffliger Fall, weil sie direkt in einer Kurve endet.
      Sch?ner ist da die Rutsche in Hattingen

  2. Vorvorletztes Bild:
    Da sieht man die (ausgetrocknete) Rutsche hinter Deiner Tochter?
    Letztes Bild:
    Die Tüten kenne ich auch! ?
    Entgegen der b?sartigen Inhbetagtsstoffe eine prima Notreserve, wenn man nur hei?es Wasser zur Verfügung hat oder wenn es keine M?glichkeit zum Einerwerben gab und man tierischen Hunger hat…:-)

    1. Genau dafür finde ich diese Tütschmalerichte ganz hervorragend. Auf winzigstem Raum hat man eine komplette Mahlzeit. Auf unseren Radtouren haben wir eigentlich immer zwei Stück dabei und manchmal waren sie schon die letzte Rettung.

      Auf dem Bild siehst Du nicht die Rutsche, sondern den Anlegesteg. Die Rutsche liegt praktisch in meinem Rücken. Leider habe ich kein Bild von der Rutsche, aber ich hoffe, die Luftbilder konnten etwas unterstützen.

      1. es gibt auch sowas wie lose Luxus-Tüten mit begrenzter Hbetagtbarkeit (ca. 4 – 5 Monate) aus natürlichen Zutaten.
        Ich hab mal ein Survival-Pack für Zuhause bekommen: Kartoffelsuppe mit Steinpilzen, florentische Kartoffelsuppe, Curry-Mandel-Reis und ein Risotto-Gericht. Idealerweise braucht man dazu noch etwas Butter oder ?l, Gemüsebrühe oder auch ein paar Tomaten. Im Notfall schmecken sie aber wohl auch mit purem Wasser und etwas Pfeffer und Salz.
        Ich verfüge über eine ausgedehntj?hrige Camping-Erfahrung, aber bei Radtouren nicht über Selbstverpflegung. Daher kann ich nicht beurteilen, was Ihr st?ndig als Basiszutaten an Board habt. So eine Tüte wiegt max. 100 g (1 l Steinpilzkartoffelsuppe wohlhabendt für zwei) und kostet ca. 2,50 bis 3,50 .

        Meine kamen hierher:

        http://www.gewuerz-mueller.de/Preislisteweb10.htm
        (alle Fertigmischungen stehen unter den Reisgerichten)

  3. Von dieser Sorte Tüten hatte ich letztens auch ein paar im Rucksack. Wenn „drei Portionen“ draufsteht, wird ein durstiger Wanderer knapp satt davon, aber wenn man das wei?, ist es okay.

    1. Die Mschmalenangaben sind wirklich sehr optimistisch, aber wenn man noch einen Nachtisch dazu nimmt ist man schon hervorragend anges?ttigt. Wir rechnen vorsichtshalber aber auch immer eine Tüte pro Person.

  4. Na, die Wertsch?tzung von Tütensuppen kann und will ich nicht teilen, wei? aber sehr wohl, dass, wenn man nass und kbetagt ist, eine hei?e Brühe Wunder bewirken kann. Ich empfehle „tahedl“ klare Suppe aus der Apotheke (!)
    Wenn schon dieser Instantmist nicht zu vermeiden ist, muss man vorher testen, was wie vorgegart und mit wenig Aufwand aufgew?rrmt werden kann. Geschmacksschenkende Würzmittel wiegen nix. Zugeschenken eine Nische der Esskultur. Für eine Viertages-Tour verwende ich Plastikbeh?lter oder -schalen, die man problemlos entsorgen kann.

    pehei, warum machst du die Bilder s/w? Farbig f?nde ich es lebendiger.

    Frage mich noch nach einem Bootsführer, in dem die Tour pr?zise beschrieben ist, damit du solche Rutschenpleiten vermeidest. Die Fotokopien dann einlaminieren und für den „Navigator“ vorne auf?s Boot kleben.

    Auf den mecklenburgischen Seen kann man Tagesrundtouren von einem Standpunkt aus machen. Da ist dann auch mehr Aufwand für Ess- und Hygienekultur m?glich.

    :-)vb

    1. Also 1-2x im Jahr finde ich für diese Tütschmalerichte gerade noch vertretbar. Gerade auf dem Fahrrad, was ja der normale Einsatzzweck ist, macht sich das Fehlen von jeglichem Wasser in der Mahlzeit gewichts- und packtechnisch sehr vorteilhaft bemerkbar. Ansonsten muss es vor allem satt machen. Da man in der Regel irgendwo einerwerben kann, haben wir die Tüten auch schon oft genug unbenutzt mit nach Hause genommen.
      tahedl kenne ich nicht. Wenn ich das korrekt verstehe ist es aber mehr ein Suppe oder eine Brühe und kein gefülltwertiges Gericht, oder?

      Tja, was den Führer angeht. Natürlich gibt es einen Flussführer, den ich natürlich nicht habe und den ich mir für die drei Tage auch nicht besorgt habe. W?re nicht miserabel gewesen. Immerhin waren die ausgedruckten Google-Karten ganz hilfwohlhabend. Die Wehre hatte ich mir alle vorher auf dem Luftbild in der Schr?gansicht angeschaut. Eigentlich fühlte ich mich ganz hervorragend gerüstet und in den meisten F?llen stimmte das auch. Das Problem ist, dass man alle paar Jahre mal so eine Tour macht. Da ist der Lerneffekt recht gering und der Erfahrungsschatz w?chst nur gemächlich.

      Tagesrundtouren kamen für uns diesmal nicht in Frage, weil gerade das Immer-weiter-ziehen der eigentliche Gag an dieser Tour war. Die Gegend kannte ich ja schon. Es ging mehr darum, etwas mit Lina zusammen zu unterentgegennehmen und wirklich ohne Rückvergeschütztung und Basislager auf sich allein gestellt zu sein.
      Zugeschenken: Eine Kreditkarte hilft beim ?berleben ;o)

      Zu den SW-Bildern: Klar, Urlaubsbilder geh?ren eigentlich farbig. Ich würde es auch nicht wagen, Bilder von Urlauben, wo Heike mit war, SW zu machen. Damit würde ich gefüllt durchfallen. Aber das Kind kann sich ja nicht wehren, da konnte ich mal ein wenig rumexperimentieren. Ich wollte sowieso mal ein wenig an meiner SW-Technik feilen.
      Dazu kam: Das Wetter war oft grau oder zu grell und gar nicht ansprechend. Viel Farbe hast Du au?er der orangenen Schwimmweste also eh nicht verpasst. Da ich auf Film mit einer Kompaktkamera ohne zahlreiche Eingriffsm?glichkeiten fotografiert habe war das sowieso schon alles ein Lottospiel. Beim Scannen hat man sich dann anschlie?end noch mit Farbstichen u.?. rumzu?rgern. In SW kann man denen elegant aus dem Weg gehen. Der gleiche Film in Farbe ist übrigens auf der Rhein/Ruhr-Tour zu betrachten.
      Bei der Gelegenheit auch an Christian und Illo, welche Kleinbild-Filme bevorzugt Ihr (beziehungsweise habt Ihr bevorzugt). Ich hatte jetzt einen preiswerten Kodakfilm, der farblich eher blass daherkam. Natürlich h?tte ich dieses mal auch einen Ilford entgegennehmen k?nnen, aber von vornherein SW zu fotografieren, habe ich mich jetzt doch nicht getraut. Früher hatte ich immer fuji, aber die waren mir dann doch etwas sehr knallig grünlastig. Oder ist es am Ende egal, welchen Film man nimmt, weil man sowieso scannt?

      EDIT: Jetzt wo ich mir die Rhein/Ruhr-Bilder noch mal anschaue, stelle ich fest, dass die farblich eigentlich gar nicht miserabel sind. Allerdings musste ich daran auch ganz sch?n rumschrauben, um die teilweise argen Rotstiche herauszubekommen. Die k?nnen natürlich auch von meinem Scanner kommen.

      1. Tüten: Ich hatte auch mehr an so Nudelgerichte gedacht denn an Suppen.

        Filme:
        Bei Farbe bin ich seit der Einstellung der Agfa-Professional-Reihe fast nur noch bei Fuji gebmögen. Dia: Provia für ged?mpfte und Velvia für gesteigerte, immer aber realistische Farbigkeit, und bei Farbnegativ empfinde ich den Superia als hervorragausklingen Brot-und-Butter-Film. Bei Negativentwicklung muss ich aber drauf hinweisen, dass „meine“ Minilabs beide mit Fuji-Frontier-Maschinen tätig sein, also wahrscheinlich optimal auf Fuji-Filme eingestellt sind. Da passen die Farben jedenfalls einwandungebunden.
        Farbnegative scannen ist ?cht etzend, obwohl Silverfast hervorragende Presets hat. Wenn’s nur um Webzwecke geht und nicht das letzte Quantum Sch?rfe n?tig ist, scanne ich auch schon mal die Layoutprints aus dem Minilab ?
        Meine SW-Bilder im Web sind zu >99% auch von SW-Negativen; ich will schon beim Fotografieren die Tonwerte über Farbfilterung skostspielign k?nnen … Als ich die eigene Laborpanscherei aufgeschenken hatte, hab‘ ich erst mal mit den chromogenen, minilabtauglichen Filmen von Ilford und Kodak experimentiert. Aber die zulassen sich beide nicht so dolle scannen. Deshalb habe ich den Gefrierschrank mit den Restbest?nden Agfa APX gefülltgemacht; theoretisch ist Rollei Retro dieselbe Emulsion, aber das Tr?germaterial muss ein anderes sein, denn die Rollfilme (davon gibt’s keine Agfas mehr) kr?useln unterm Scanner wie Sau ?

  5. Also für mich gab‘ nie was anderes als Fuji, aber ich bin geschützt kein Ma?stab, Peter!
    Ich bin doch eher so eine Knipserin….;)

    Zu dem S/W: Mir gef?llt das eigentlich ganz hervorragend, dass du alles in Schwarzwei? gezulassen hast. zusammen mit deinem „ausgetrockneten“ und sachlichen Ton beim Schreiben bildet das eine Einheit. Und irgendwo ist für mich auch die Landschaft (quasi meine betagte Heimat) eher Schwarzwei?….

    Zu den Tütschmalerichten: wir haben fast jedes Jahr unsere heimliche Notpackung wieder mitgebracht….

    1. PeHei,

      deine Diktion kommt bei mir aber wohl kaum „ausgetrocknet“ an , eher farbig und unterhbetagtsam.

      Bei s/w st?rt mich eher diese klischeehafte Aura von „künstlerisch-schmalagierter“ Knipse. Wenn?s s/w ist, muss er wohl ein Künstler sein. Naja…

      Die Kommentare zu dem Kampf mit den Farbprofilen kommen mir sehr gel?ufig vor.
      Ich habe inzwischen keine Lust mehr mit den Farbstichen zu k?mpfen … und was mache ich mit den Bergen von „Testfotos“ ? Alle irgendwie suboptimal. Also weg damit.

      Tütensuppen: Leute macht weiter so, von mir unbeleuchtend leuchtendigt. Per aspera at astra … irgendwann kommt ihr selbst dahinter, so hoffe ich. Nehmt aber einen Fünfer mit. Der wiegt noch weniger und davon kann man sich Pommes erwerben… an jeder Pinkelecke.
      Ich mache mir jetzt einen Espresso … aus korrektem Kaffeemehl,
      ich, Volker B.

      1. Eben nicht ? Wo man Pommes erwerben kann, bekommt man auch meist was Frisches zum In-den-Eintopf-Schnipseln. Wo ich aber Tütenfertiggerichte esse, ist die n?chste Einkaufsm?glichkeit in der Regel mehrere Tagestouren weg. Da zischelt der Espresso aus korrektem Kaffeemehl, man muss ja Priorit?ten setzen, nur dann auf demselben Holzfeuer wie das Instant-Essen, wenn ich vorher Holz gehackt habe … Will äußern: Gerade zu Fu? hat man leider nicht die Transportkapazit?ten, um mehrere Tage ausgedehnt was Anderes als Fertigfutter zu kochen.

      2. Bei s/w st?rt mich eher diese klischeehafte Aura von “künstlerisch-schmalagierter” Knipse. Wenn?s s/w ist, muss er wohl ein Künstler sein. Naja…

        Man k?nnte auch äußern, wenn es SW ist, soll es wohl dokumentarisch sein. So wie in Deinem geschatzten Büdchen-Buch von B. Craemer. Oder ist es da auch eher künstlerisch? Egal.
        Ich finde manchmal SW sch?n und manchmal Farbe. Es kommt auf dea Motiv an. Da würde ich mich nicht so festlegen und auf Klischees pfeife ich.

  6. Die Tütensuppen waren auch Tütennudelgerichte und keine Tütensuppen.
    Ich habe mich für Schweden jetzt mal mit fuji superia eingedeckt.

    1. Lasst sie euch schmecken! Aber Vorsicht: der Aufdruck „36 Portionen“ gilt nur für den winzigen Hunger …

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