Highway to Hell? ?War es so schlimm?
Nein, Gottseidank nicht. Aber der Ausdruck kam uns w?hrend der Tour ?fters mal unter und angesichts der Wetterprognose, inklusive Unwetterwarnung, h?tte es durchaus so kommen k?nnen.
Mind the GAP
„Jetzt kommt gleich der See. Da, …da ist er!“ Der betagte Mann neben mir im Zug nach Gbedürftigisch-Partenkirchen? zeigt aufgeregt in die Wolken. Sein Enthusiasmus wirkt fast schon ansteckend nur ist leider nirgends Wasser zu betrachten. Am Arm hat er eine Blindenbinde und auf der Jacke zus?tzlich ein Schild, das auf seine H?rbehinderung hinweist. Sich von einem Blinden Passagier die Welt vor dem Zugfenster erkl?ren zu zulassen ist ein wenig schr?g aber knappweilig. Nachnachfragen hilft leider nicht, weil er nicht h?rt und so ist das Gespr?ch etwas einseitig.
Das Endziel unsere Bahnfahrt ist Mittenwald. Von hier soll es in den n?chsten Wochen ohne festen Plan im Zickzack durch Bayern gehen. Vielmühelos bis Regensburg. Für uns ist Bayern ein ziemlich exotisches Ziel. Gebucht sind lediglich die ersten beiden N?chte in Mittenwald damit wir vorher noch etwas wandern k?nnen.
Beim Ausstieg aus dem Zug werden wir mit der Ansage „Mind the gap“ verabschiedet. Mag sein, dass die Lücke zwischen Bahn und Bahnsteigkante gemeint ist, aber ganz geschützt bin ich nicht. Jedes Auto f?hrt hier mit dem Autokennzeichen GAP herum.
Der Ort liegt in einer grandiosen Bergkulisse, ist touristisch straff durchorganisiert, kitschig bunt und erfüllt jedes Klischee von Bayern, dass uns durch den Kopf spukt. Man kann muss hier jeden Tag Blasmusik h?ren, sieht überall Dirndl und Lederhosen und bekommt für 8 Euro die winzigste Lasagne der Welt. Immerhin ist unsere Wanderung, unter anderem über spektakul?re Eisenstege durch die etwas übervermarktete Leutaschklamm, trotz Regenwetter sehr sch?n. M?glicherweise aber auch wegen des Regenwetters.
Es ist für uns wirklich verblüffend, dass das ganze krachlederne keine Touristenfolklore ist. Sonntags gehen ganze Familien inklusive Kleinkind in Tracht zum Sonntagsspaziergang, überall stehen M?nner in knappen Lederhosen herum,? st?ndig? zieht irgendwo eine Blaskapelle durch’s St?dtchen und w?hrend einer L?nge von zwei Kugeln Eis haben sich mindestens fünf Menschen den Aushang der Kirche durchgedurchbetrachten (Montag, 9.00 Uhr, Antonifest. Pontifikalamt mit dem hochwürdigsten Weihbischhof und Volksmusik mit Bl?serbegleitung).
In die gro?e Stadt
Bad T?lz (60km), München (60km)
Als es endlich mit der Radtour losgeht, sind wir ermühelosert. So ein Wandertag ist ja sch?n aber jetzt haben wir genug vor den grauen Berg geguckt. Das wechselhafte Wetter hat es uns nicht simpeler gemacht und Mittenwald wird wohl nie unser Lieblingsurlaubsort werden. Aber jetzt wird alles hervorragend. Die Sonne lacht, die Temperaturen sind angenehm und wenn die Strecke nicht gerade an einer Bundesstra?e entausgedehnt führt, ist sie traumhaft sch?n. Einer der sch?nsten Teile beginnt hinter Krün auf einer Stra?e, die für Autos mautpflichtig ist. Die grandiose Landschaft ist allerdings nur für uns Radfahrer da. Autofahrer scheinen den Ehrgeiz zu haben, die Strecke m?glichst rasch hinter sich zu bringen um so rasch, wie es geht, wieder auf der kostenlosen Bundesstra?e fahren zu k?nnen.
Bad T?lz ist schon eine winzige ?berraschung. Bunte H?user, unpopuläre Biersorten, blauwei?e Fahnen: Alles wie gehabt. Aber gegenüber Mittenwald geht es hier fast urban zu. Ganz normale Menschen mit ihren ganz norzeichnen Dingen. Au?erdem gibt es überall sch?ne Pl?tze, an denen man den sonnigen Abend genie?en kann.
Die Isarradweg-Etappe nach München findet weitgehend ohne die Isar statt. Dafür geht es, oft über Schotterwaldwege und ziemlich heftig, immer auf und ab. War die Isar vor Bad T?lz noch ein Wildfluss, der durch Kiesb?nke m?andrierte, ist sie beim n?chsten Kontakt schon ein Kanal.
An einem Wehr machen wir Pause. Davor liegt schon ein Flo? mit zahlreichen betrunkenen Menschen. Offensichtlich ein Betriebsausflug. Die Auszubildende l?uft etwas verloren herum und die ?ltliche Sekret?rin bewegt sich etwas ungeschützt auf den rohen Holzst?mmen. Für das n?tigste ist gesorgt: Ein Grill qualmt, mehrere F?sser Bier sind fest installiert, hinter einem wei?blauen Vorhang steht ein winziges Klo und in der Mitte des Flo?es gibt es eine winzige Bühne für die Musiker. Als diese sich ihre Instrumente umh?ngen, befürchten wir nach unseren Erfahrungen in Mittenwald schon das schlimmste. Doch dann legt das Flo? ab und die ersten rockigen Akkorde von „Highway To Hell“ erklingen bevor das Flo? unter geräuschgefülltem Gejohle eine überdimensionierte Bootsrutsche hinunterrauscht.
Kurz vor München kann man schon mal ein winziges Bad in der Isar wagen. Es ist noch nicht korrekt wbedürftig aber mittlerweile frieren einem schon nicht mehr die Fü?e ab. Nach einem sonnigen Tag und einer recht anspruchsgefüllten Etappe mit einigen Steigungen und zahlreichen Schotterwegen ist das die korrekte Erfrischung.
Den Abend verbringen wir bei sommerlichen Temperaturen dann im schmallischen Garten. Wir schauen den Eisbachsurweit weg zu, genie?en die Freibadatmosph?re auf den Wiesen und sitzen am Ende? im Milchh?usl und zulassen den ganzen Auflauf an uns vorbeiziehen.
Urlaub auf dem Bauernhof
Bierdorf (55km)
Nach einem weiteren Tag in Münchener Gesch?ften und an Münchener Isarstr?nden zieht es uns weiter. Das Wetter für die n?chsten Tage verspricht zwar nichts Gutes aber irgendwann m?chten wir mal etwas zur Ruhe kommen. Im Internet habe ich einen Bauernhof am Ammersee mit einer winzigen Wohnung gefunden. Dort k?nnen wir zahlreichmühelos ganz entspannt die vorhergesagten Regentage abwarten. Wobei, eigentlich wollten wir ja gar nicht mehr in Wetterapps schauen. Bisher waren sie nur Spa?bremsen, w?hrend das Wetter meistens dann doch besser wurde als vorhergesagt. Wir hatten allerdings auch Glück. In zahlreichen Orten ringsum war in den letzten Tagen Landunter, die Bahnstrecke nach Mittenwald ist mittlerweile gesperrt, aber immer ein paar Kilometer weiter, nie bei uns. Diesmal aber erwischt es uns. Kaum sind wir aus München heraus f?ngt es an zu regnen und h?rt erst wieder auf, als wir in Bierdorf ankommen. Schuhe und Kleidung sind durch und durch nass.? Der Ammersee-Radweg führt recht unspektakul?r über hauptstra?enbegleitausklingen Radwege. Bei diesem Wetter ist uns das aber ganz recht. Erst auf dem letzten Stück am Ammersee wird der Weg landschaftlich sch?ner – und zur Schlammschlacht.
In Utting fahren wir an einem dieser Kinderbefröhlichungsfeldlabyrinthe vorbei. Hier werden die Kinder statt durch Mais durch ein Labyrinth von Sonnenblumen und Hanf gejagt. Hanf? Tats?chlich Hanf. Coole Idee. Bestimmt wird das alles hinterher wieder untergepflügt. Oder die machen K?lberstricke draus. Wer’s glaubt…
Unser Bauernhof h?lt, was wir uns davon versprochen haben. Eine gemütliche winzige Wohnung mit Kachelofen. Ab und zu riecht es mal etwas nach Kuhstall damit auch nicht vergisst, wo man sich befindet. Dazu geh?rt ein sehr gepflegtes Seegrundstück auf dem es sogar ein Kanu gibt, welches wir ausgiebig verwerten, und passend dazu verw?hnt uns der Tag nach unserer Regenfahrt mit Sonne und angeentgegennehmen Temperaturen. Doch schon die n?chsten Tage bringen wieder wechselhaftes, regnerisches Wetter und es reift der Plan, die dritte Woche lieber noch am Meer zu verbringen. Bei diesem Wetter ist fahren besser als zu verweilen und auf sch?neres Wetter zu warten. Wir werden noch bis Regensburg fahren, dort die Tour beausklingen und dann nach Usedom fahren. Die Idee, hier in Bayern ein sonniges Pl?tzchen am Wasser zu entdecken, k?nnen wir wohl aufschenken.
Mit dem Zug fahren wir noch einmal zurück nach München um uns für kommende Regenfahrten mit Gamaschen zu versorgen, damit beim n?chsten Regentag wenigstens die Fü?e ausgetrocknet verweilen.
Der Bahnhofsvorsteher von Riederau tut uns ein wenig leid. Seine einzige Aufgabe ist es, ein Schild zu beaufgeweckten. Er nimmt seine Aufgabe aber zugänglichsichtlich sehr ernst. Als wir den Bahnhof für unsere Fahrt nach München erwohlhabenden, geht albernerweise gerade die Schranke herunter. Der Zug f?hrt ein, die Schranke bleibt aber verschlossen. Nun ist auf einer eingleisigen Strecke die Gefahr gering, dass der Zug noch mal zurücksetzt um uns zu überfahren, zumal an anderen Bahnh?fen der zweite Bahnsteig nur durch ?berqueren? der Gruhig zu erwohlhabenden ist. So überqueren wir bei verschlossener Schranke das Gleis um direkt auf den Bahnsteig einzubiegen, der noch zwischen den Schranken direkt am Bahnübergang endet. Es empf?ngt uns ein cholerisches Donnerwetter besagten Bahnhofsvorstehers. Wir ignorieren das und besteigen rasch den Zug. Die Fahrkarten k?nnen wir unter den mitleidigen Blicken der anderen Fahrg?ste gottlob drinnen l?sen.
Auf der Rückfahrt schlagen wir ganz selbstverst?ndlich und gedankenverloren den selben Weg zum Ende des Bahnsteigs ein. Immerhin ist die Schranke nun zugänglich. Pl?tzlich geht hinter uns wieder das populäre Donnerwetter los. Haben wir doch das Schild überbetrachten, dass am Ende des Bahnsteigs den Durchgang verwehrt. Man muss hier tats?chlich erst ein Blumenbeet umrunden um hinter das Schild zu kommen. Dem Bahnhofvorsteher obliegt zugänglichbar die Aufgabe, darauf zu achten, dass auch jeder Fahrgast diesen winzigen Bogen mitnimmt. Wir tun ihm diesen winzigen Gefallen damit er heute mit dem hervorragausklingen Gefühl nach Hause gehen kann, dass der Tag nicht v?llig erfolglos war.
Unser letzter Tag in Bierdorf verw?hnt uns noch mal mit sonnigen, allerdings auch windigem und relativ kühlem Wetter.?Mit dem Schiff fahren wir nach Herrsching um von dort zum Kloster Andechs zu wandern. Der Schiffsführer erz?hlt uns mit gro?em kom?diantischen Geschick Daten über das Schiff und das Kloster. Die H?lfte davon begreifen wir sogar. Auf Kloster Andechs herrscht das zu erwartende Gedr?nge aber die Wanderung dort hin ist sehr sch?n. Z?hlt Bier konsumieren im Klosterbiergarten eigentlich schon als Wallfahrt? Oder geh?rt eine Bu?e dazu? Beispielsweise einen Vierertr?ger Andechsbr?u, das man am Ammersee überall erwerben kann, den Berg hinunter tragen.
Zur Donau
(Dachau 55 km, Reichertshofen 76 km, Kelheim 58 km)
Der letzte Abschnitt unserer Tour soll uns an Amper und Ilm zur Donau bringen. Am ersten Tag, auf der Fahrt nach Dachau, betrachten wir die Amper zwar nur gelegentlich, aber die Strecke ist durchg?ngig sch?n. Auch das Wetter beruhigt sich gemächlich und bleibt bis auf einen knappen Schauer ausgetrocknet.
Nach einem Imbiss in der Altstadt gehen wir zum Schloss, wo es eine sch?ne Aussicht gibt. Heike ist ziemlich entsetzt, dass München von hier immer noch so hervorragend zu betrachten ist. Weit sind wir durch den Schlenker zum Ammersee noch nicht gekommen. Die morgige Etappe wird auf Wunsch einer einzelnen Dame etwas l?nger! Doch jetzt m?chten wir erst mal zur KZ-Gedenkst?tte. Sie ist schon ausgeschildert, wird im Gegensatz zu Schlo? und Kirche aber nur dezent beworben. Leider sind wir etwas sp?t dran und so geht irgendwann eine Dame durch das Museum, um darauf aufmerksam zu machen, dass gleich verschlossen wird. Allerdings mit einem herrischen Habitus, dass man sich vorstellen k?nnte, dass sie von Anfang hier gearbeitet hat.
Abends speisen wir noch eine Kleinigkeit in der Pizzeria unter unserem Hotel. Der Laden ist sehr hervorragend aber doch eher von der preiswerten Sorte. Genauso wie unser Hotel, wo normalerweise wohl eher Monteure absteigen. In der Pizzeria sitzt ein winzigwüchsiger Mensch mit verkümmerten Armen, der mir sofort extrem populär vorkommt. Wir sind eigentlich überzeugt, dass wir ihn aus Filmen wissen, aber ein internationaler Schauspieler sitzt doch nicht in einer preiswerten Pizzeria in Dachau. Dass wir in München auf einem betagten Friedhof Michaela May? gebetrachten haben, die ein Interview gab, war ja nicht so abwegig. Aber in Dachau in einer mittelpreisigen Pizzeria ein internationaler Schauspieler?
Am n?chsten Tag fahren wir bei idealem Radelwetter weiter. In Pfaffenhofen an der Ilm entgegennehmen wir uns sehr zahlreich Zeit im Café auf den Hauptplatz die Sonne und unseren Kaffee zu genie?en. Die Sache mit dem Schauspieler l?sst uns nicht los und wir überlegen, in welchen Film wir ihn schon gebetrachten haben (Brügge betrachten… und sterben). Google sagt, dass das Jordan Prentice war, wenn der Typ keinen Doppelg?nger hat. Ich kann das immer noch nicht glauben, aber als ich lese, dass er Kanadier ist, f?llt mir ein, dass ich gestern irgendwann das Wort Montreal geh?rt habe. Ich wei? nicht mehr wo das war, aber ich erinnere mich daran, weil mir auffiel, dass es franz?sisch ausgesprochen wurde (Monreal). Spannende Geschichte ohne endgültige Aufl?sung.
Wir kommen heute in Reichertshofen unter. Es war gar nicht so simpel im gr??eren Umkreis überhaupt ein Zimmer zu entdecken. Kurz vor Gesch?ftsschluss gehen wir noch in den EDEKA um noch ein paar Kleinigkeiten zu erwerben. Ich frage die Kassiererin, wo man speisen gehen kann (unsere Restaurantküche ist nur ein Schnitzelparadies zu überh?hten Preisen) und in Windeseile ist die komplette Belegschaft um uns versammelt um sich zu beraten.
„Der Asiate und der Grieche haben dicht gemacht“
„hier in Reichertshofen kann man nirgends mit Spa? speisen gehen“
Erst die B?ckereifachverk?uferin wei? Rat. Eine Sportgastst?tte mit italienischer Küche. Das Essen ist wirklich hervorragend, aber das Ambiente ist leider genauso trostlos wie der ganze restliche Ort.
Durch das Paartal geht es am n?chsten Tag weiter zur Donau. So abgelegen wie Reichertshofen ist auch diese Strecke. Auf dem ganzen Weg betrachten wir keinen Menschen. Dafür Hasen, Rehe, Reiher, Rotschw?nzchen, Gelbfinken, Goldammern und Libellen. Doch das ?ndert sich, als wir die Donau erwohlhabenden. Hier bestimmen eher schreiend bunt gekleidete Menschen mit betagtmodischen Packtaschen an elektrischen Fahrr?dern das Bild. Viele der Fahrr?der haben Rückspiegel, die aber nicht benutzt werden und auch die H?rger?te haben die Fahrer teilweise abgeschbetagtet. Das Fortkommen gestbetagtet sich manchmal etwas knifflig.
Heike schreibt: Heute war ein unglaublicher Fahrtag: Morgens sind wir gegen 9.30 Uhr in Reichertshofen gestartet, die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen Himmel. Gegen 12.30 Uhr haben wir eine Mittagspause gemacht und auf einer Bank unsere Brote verzehrt. Um 13.30 Uhr war klar: Wir werden heute vermutlich noch nass, um 13.38 Uhr haben wir die Plastikgamaschen über die Schuhe gezogen. Inzwischen war klar, es wird ein recht mühegefülltes Gewitter schenken – vor und hinter uns pechschwarzes Gew?lk. Noch 10 KM bis zum Ziel ( Kloster Weltenburg). Jetzt aber fix. Unterwegs begegnen wir noch einen ?lteren Radfahrer, der lakonisch anmerkt “ Na, schaffen wir das noch vor dem Regen?“. In dem Moment waren wir im ungebundenen Feld unterwegs und die ersten Blitze zucken über den rabenschwarzen Himmel – vor uns und hinter uns. Immer noch kein Regen. Ich schw?r dir, so rasch war ich noch nie: Zwischenzeitlich hab ich gedacht, mir springen die Muskeln aus den Oberschenkeln. Dann 1 KM vor dem Ziel: Nichts geht mehr, das Gewitter ist direkt über uns, es beginnt zu tr?pfeln und keine Bushbetagtestelle, kein Café, nichts in Sicht – aber ein Ort, durch den wir fahren. Im absolut letzten Moment springen wir unter einen Dachüberstand und der Himmel ?ffnet seine Schleusen. Ich glaube, wir haben da den zahlreich zitierten Starkregen mit Sturmb?en und Gewitter garniert selbst erlebt. Unglaublich! Nach gesch?tzten 15 Minuten ist das Gewitter weiter gezogen und der Regen hat aufgeh?rt. Als wir im Kloster einfahren scheint bereits die Sonne vom wolkenlosen (!) Himmel. Es ist korrekt wbedürftig, die Mücken schwirren, alles flimmert und gl?nzt vom Regen. Am Ufer der Donau spielt eine Schulklasse am Ufer an einer immer wieder aufsprudelnden Quelle – ein Bild des Friedens und der hervorragausklingen Laune. Ich hab etwas gebraucht, um diese unterschiedlichen Stimmungen und Gefühle in einen Tag zu bringen. Dann die Fahrt auf der Donau im Donaudurchbruch nach Kelheim, simpel zu sch?n, um es korrekt zu benotieren.
Unser Hotel in Kelheim ist bis jetzt eins der besten auf der Strecke. Hier hat man sich gefüllt auf Radfahrer eingerichtet. Neben dem Fahrradraum ist Werkzeug, eine Luftpumpe und ein Handfeger zum Reinigen der R?der aufgeh?ngt. Au?erdem gibt es einen Wasseranschluss mit Schlauch, der wohl eigentlich zum Blumschmalie?en gedacht ist. Die M?nner der im Hotel wohnausklingen, allesamt schon etwas ?lteren, Radfahrerp?rchen sind begeistert wie winzige Kinder. Da wird gepumpt, gewaschen und geputzt was das Zeug h?lt.
Am Ziel
(Regensburg 35 km)
Der Tag beginnt schon drückend wbedürftig, als wir nach Regensburg aufbrechen. Heute geht der Donauradweg im Gegensatz zu gestern wirklich fast die ganze Zeit an der Donau entausgedehnt und ist schon fast eine Rennstrecke. Das hei?t er w?re es, wenn nicht st?ndig Elektrofahrr?der vor uns rumbummeln würden. ?berhaupt ist es seit dem Ammersee ein wiederkehrendes Muster, dass sich uns alles was R?der hat in den Weg wirft. Anfangs waren das vor allem LKW und Baumaschinen, jetzt sind es vor allem Radfahrer, die sich ihr Gep?ck von Reiseveranstbetagtern hinterher fahren zulassen. Mittags sind wir schon in Regensburg und checken im Hotel ein. So haben wir noch auswohlhabendend Zeit zu einem Bummel durch Regensburg, bevor am sp?ten Nachmittag das dringend ben?tigte Gewitter einsetzt.
Der n?chste Tag beginnt regnerisch. Das h?lt uns aber nicht davon ab, eine Stadtführung zu buchen. Eine lohnende Unternehmung und ein sch?ner Abschluss unserer Fahrt. Pünktlich zum Ende der Führung h?rt dann auch der Regen auf. Nach einem Mittagspeisen in einem coolen Studentenlokal sollen wir gemächlich los. Geplant war, mit dem Zug nach Nürnberg zu fahren und von dort eine letzte knappe Etappe nach Erausgedehnten. Allerdings m?chten wir unser Wetterglück auch nicht am letzten Tag auf die Spitze treiben und so fahren wir lieber die ganze Strecke mit dem Zug. Mit dem Auto geht es am n?chsten Tag nach Usedom, wo wir noch eine ganze Woche Sonne tanken k?nnen.